Programm Gedenkstätte Ahlem

„Visuelle Leerstellen“ in der Gedenkstätte Ahlem

Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 27. Februar 2025: Schüler*innen des Gymnasiums Limmer präsentieren bildnerische Arbeiten zum Leben von Ruth Gröne.

 

Die riesigen Stiefel der SS-Männer, die in der Nacht des 9. November 1938 die Wohnung der Familie Kleeberg stürmen und der kleinen Ruth Angst einjagen. | „Stiefel“, Annalena Kosch

   

Der Blick auf das Gestapo-Gefängnis, in dem Ruths Vater Erich seiner Tochter liebevolle Briefe aus der Gefängniszelle schrieb, bevor man ihn deportierte. | „Gefängniszelle“, Joa Kiana Ortiz

   

Ein Kastanienbaum als stiller Zeuge der Ermordung von Häftlingen in der „Laubhütte“ auf dem Gelände der einstigen Israelitischen Gartenbauschule. | „Kastanie“, Anna Schwarzer

 

Erinnerungen und Biografisches aus dem Leben der Zeitzeugin Ruth Gröne haben Schüler*innen des Gymnasiums Limmer künstlerisch umgesetzt und in Bilder übertragen

Die Ergebnisse ihres Projekts sind vom 28. Februar bis zum 25. April in der Ausstellung „Visuelle Leerstellen“ in der Gedenkstätte Ahlem zu sehen. Zur Vernissage mit Regionspräsident Steffen Krach, Zeitzeugin Ruth Gröne sowie Schüler*innen des Gymnasiums Limmer am Donnerstag, 27. Februar 2025, 17 Uhr, in der Gedenkstätte Ahlem,
sind auch interessierte Einwohner*innen herzlich eingeladen. 

„Im Beisein von Ruth Gröne möchten wir die Arbeitsergebnisse der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Limmer würdigen. Was ich an dem Projekt besonders schätze: Die Jugendlichen gestalten die Erinnerungskultur durch ihre Werke aktiv mit und schaffen dadurch eigene Bezüge. So eine Form der lebendigen Erinnerungskultur ist wichtig für unsere Demokratie und das Aufbrechen rechtsextremer Narrative“, so Regionspräsident Steffen Krach.

Mit dem Gymnasium Limmer hat die Gedenkstätte Ahlem seit 2022 eine Kooperationsschule in unmittelbarer Nachbarschaft

Die räumliche Nähe der beiden Einrichtungen zueinander ermöglicht eine intensive Zusammenarbeit, gerade für Ideen und Projekte, die über Workshops und Führungen in der Gedenkstätte Ahlem hinausgehen. Ein erstes Ergebnis der gemeinsamen Arbeit liegt nun vor. In den vergangenen Semestern hat sich der Kunstleistungskurs des Gymnasiums Limmer mit dem Thema „Bilder zu Texten“ beschäftigt. Dabei haben sich die Schüler*innen intensiv mit der Biografie von Ruth Gröne, der letzten Zeitzeugin in der Region Hannover, und der Geschichte Ahlems auseinandergesetzt. Entstanden sind über 20 Werke, die von einer respektvollen und intensiven Auseinandersetzung mit Ruth Grönes Leben zeugen und beispielhaft sind für eine künstlerische Form des Dialogs verschiedener Generationen über die Schrecken des Nationalsozialismus.

Gedenkstätte Ahlem goes Region Hannover

Mit der Gedenkstätte Ahlem verantwortet die Region Hannover einen bundesweit einmaligen Erinnerungsort. Die wechselvolle Geschichte des Ortes – von der Israelitischen
Gartenbauschule zur Sammelstelle jüdischer Menschen zum Zwecke ihrer Deportation bis zum Einzug der Gestapo 1943 in das „Direktorenhaus“ – ist beispiellos in der bundesrepublikanischen Erinnerungslandschaft.

Die Gedenkstätte Ahlem hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Lern- und Bildungsort innerhalb der Region Hannover entwickelt. Zu unseren Kernaufgaben gehört, neben Führungen und Workshops in unserer Dauerausstellung und dem Außengelände, die Durchführung und Weiterentwicklung unseres bereits seit vielen Jahren etablierten und beliebten Veranstaltungsprogramms. Die halbjährig wechselnden thematischen Schwerpunkte werden bisher sowohl im Regionshaus in Hannover als auch in der Gedenkstätte Ahlem durchgeführt.

Thematische Ausrichtung 2025

Im gesamten Jahr 2025 wird der Frage nachgegangen, was nach dem Kriegsende aus Hitlers Eliten geworden ist und welchen Einfluss sie auf die Gestaltung der westdeutschen Demokratie hatten.

Seit 2022 haben wir unser Veranstaltungsportfolio zudem um die Reihe „Nachspielzeit“ erweitert, die in Kooperation mit und in den Räumlichkeiten vom SV Arminia Hannover stattfindet. Die Veranstaltungen dieser Reihe beschäftigen sich mit gesellschaftspolitischen Themen im Kontext von Fußball und sollen die Verbindungslinien zwischen dem Volkssport Fußball, dem Mikrokosmos Stadion und gesamtgesellschaftlichen Phänomenen ziehen. Teil des Konzeptes ist, dass alle Veranstaltungen in der Vereinsgaststätte des SV Arminia Hannover stattfinden, in authentischer, ungezwungener Atmosphäre, um ein niederschwelliges Bildungsangebot in die sportbegeisterten Teile der Gesellschaft zu transportieren.

Wir möchten allen Regionskommunen gerne zukünftig die Möglichkeit bieten, Veranstaltungen unseres Programms bei Ihnen vor Ort durchführen zu können, ohne das Ihnen hierfür Kosten entstehen. Wir möchten damit einerseits interessierten Personen eine mitunter beschwerliche Anreise in die Stadt Hannover ersparen und andererseits als Gedenkstätte der Region Hannover den 20 Umlandgemeinden die Möglichkeit geben, auf bestehende Bildungsangebote zurückgreifen zu können. Unser Ziel ist es, etwas zum Diskurs zu historischen oder gesellschaftspolitischen Themen vor Ort beitragen zu können.

Als Spielorte für unsere wissenschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen eignen sich verschiedenste Orte: Sitzungsräume im Rathaus, Volkshochschulen, die Schulaula, das Kulturzentrum und vieles mehr. Für Veranstaltungen aus unserer Reihe „Nachspielzeit“ empfehlen wir Orte, an denen Menschen mit einer Affinität zu Sport erreicht werden können, wie zum Beispiel die Sportkneipe, Vereinsgaststätte oder ähnliches.

Unter www.gedenkstaette-ahlem.de können Sie sich einen Überblick über unsere Veranstaltungen im laufenden Halbjahr machen.

 

Sollte dieses Angebot Ihr Interesse geweckt haben,

bitten wir Sie herzlich, mit uns Kontakt aufzunehmen unter: gedenkstaette@region-hannover.de.

Termine

27.02.2025 ab 17:00 Uhr

28.02.2025 bis 25.04.2025 ab 10:00 bis 15:00 Uhr
dienstags mittwochs donnerstags

28.02.2025 bis 25.04.2025 ab 10:00 bis 14:00 Uhr
freitags

28.02.2025 bis 25.04.2025 ab 11:00 bis 17:00 Uhr
sonntags

Ort

Dies ist eine Veranstaltung mit freiem Eintritt

Ausstellung „Visuelle Leerstellen“

Dialogs verschiedener Generationen in über 20 Werke von Schüler*innen des Gymnasiums Limmer zu biografischen Erinnerungen der Zeitzeugin Ruth Gröne