AWO Region Hannover e.V. erhält 92.000 Euro für Kinderbetreuung.
Die 30. Sitzung des Internationalen Ausschusses am 13. Februar begann unter Vorsitz von Bürgermeister Thomas Hermann mit einem Antrag, dem zufolge die Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V. Zuwendungen in Höhe von 92.270 Euro erhalten soll, damit die Kinderbetreuung während der Teilnahme der Eltern an Integrationskursen sichergestellt werden kann (Drucks. 0082/2020). Mit den Mitteln sollen zwölf Betreuungsplätze am Vor- und Nachmittag finanziert werden.
Ratsfrau Hülya Iri (SPD-Fraktion) signalisierte sofort, dass ihre Fraktion dem Antrag zustimmen werde, frage jedoch, ob es problematisch werden könne, dass die die Betreuung schon im Januar angefangen habe und der Ausschuss erst jetzt der Finanzierung zustimme. Diese Sorge zerstreute Marcel Mevissen (Leiter des Sachgebiets Grundsatzangelegenheiten im Bereich Kindertagesstätten), indem er berichtete, dass dem Träger der vorzeitige Maßnahmenbeginn bereits genehmigt worden war.
Abgesehen von der AfD zeigten sich alle Fraktionen überzeugt, da mit der Finanzierung ein dringender Bedarf gedeckt werde. Der Antrag wurde mit neun Ja- und einer Nein-Stimme beschlossen.
Die beiden nächsten Informationsdrucksachen legte der Vorsitzende zusammen. Über das Familienmonitoring der Jahre 2018 und 2019 (Drucks. 0028/2020) und die Handlungsempfehlungen für allein- und getrennterziehende Eltern (Drucks. 0058/2020) berichteten aus dem Fachbereich Jugend und Familie Saskia Ritter-Brandl, Bärbel Kuhlmey und Susanne Pech. Von der Statistikstelle war Andreas Martin anwesend und für das Dezernat III sprach Elke Sauermann.
Ritter-Brandl begann mit den wichtigsten Zahlen und Fakten. Von 2012 bis 2017 sei die Anzahl der Familien mit Migrationshintergrund um 4,8 Prozent gestiegen. Innerhalb dieser Gruppe seien im selben Zeitraum 2.289 Paarfamilien dazugekommen, was einen Anstieg von 74,7 Prozent entspreche.
Anschließend berichtete Kuhlmey über alleinerziehende Elternteile. Knapp die Hälfte aller Alleinerziehenden habe einen Migrationshintergrund. In einer niedersachsenweiten Studie sei aufgefallen, dass Migrant*innen auffallend oft verheiratet seien, doch getrennt lebten. Die liege nach Ansicht von Expert*innen daran, dass Scheidungsverfahren durch den rechtlichen Status und dem Einwanderungshintergrund stark beeinflusst würden.
Nachdem die eingeladenen Fachleute die Fragen der Ausschussmitglieder beantwortet hatten, nahm das Gremium die Drucksachen zur Kenntnis.
Zum Schluss kündigte Dezernentin Konstanze Beckedorf an, dass im März die Auswertung einer internen Evaluation „Zwölf Jahre Lokalen Integrationsplan“ veröffentlicht werde. Über die Befragungsergebnisse und den Stand der Arbeit an der Neuauflage des Lokalen Integrationsplans informiere die Stadt auf hannover.de/lip2.0.
Die vollständige Tagesordnung, sämtliche Sitzungsdokumente (Beschlussdrucksachen, Informationsdrucksachen etc.) und auch die Sitzungsprotokolle des Internationalen Ausschusses sind über das Online-Sitzungsmanagement öffentlich zugänglich.