Aktuelles

boss - working woman: fotografische Porträtserie

b o s s | working women: Fotografische Porträtserie aus den Partnerstädten Hannover, Poznań und Hiroshima im Kulturdreieck Hannover

Aya Fujioka: Shigemi, 78 Jahre, Besitzerin eines Friseursalons. Kure/Präfektur Hiroshima, 2025

b o s s, das sind Frauen, ihre Arbeitsplätze, Einblicke in ihren Alltag. b o s s sind Begegnungen mit Frauen, die bei allen sozialen, ethnischen, kulturellen und altersbezogenen Unterschieden eines gemeinsam haben: Sie sind Bossinnen.

Vom 8. März bis zum 19. April 2025 kann man diesen Bossinnen mitten in Hannovers Innenstadt begegnen: Im Kulturdreieck zwischen Künstlerhaus, Schauspielhaus und Staatsoper zeigen unter dem Titel b o s s | working women die in Hannover lebende Fotografin Katrin Ribbe und ihre beiden Kolleginnen Kamila Kobierzyńska (Poznań) und Aya Fujioka (Hiroshima) großformatige Fotoporträts aus der Landeshauptstadt und ihren Partnerstädten in Polen und Japan.

Vernissage am Frauentag am 8. März

Die Vernissage mit zwei der drei Künstlerinnen und einer Begrüßung durch Kulturdezernentin Eva Bender sowie einer Einführungsrede von Inka Schube, Sprengel Museum Hannover, findet statt am Internationalen Frauentag, Samstag, 8. März 2025 von 17 Uhr an im Hofsaal im Künstlerhaus, Sophienstraße 2.

Dialog im Dreieck als Wegbereiter

Die Fotoausstellung wurde auf den Weg gebracht durch das Veranstaltungsformat „Dialog im Dreieck“, einem städtischen Beteiligungsprojekt zur Umsetzung des Kulturdreiecks. Moderiert von Dörte Roloff fand dazu ein Wettbewerb statt, bei dem eine interdisziplinär besetzte Jury am Ende die Künstlerin und Fotografin Katrin Ribbe aus Hannover für ihre Projekt-Idee kürte.

„Ziel der Open-Air-Fotoausstellung ist es“, sagt Katrin Ribbe, „die Lebenswege und Bilder von Frauen wertschätzend miteinander zu verbinden, unsere Vorstellungen von Macht und Erfolg neu zu schreiben, Empowerment zu ermöglichen. Ich freue mich über die Möglichkeit einer physischen Ausstellung unter freiem Himmel im Kulturdreieck, um diese weiblichen Perspektiven einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und gleichzeitig dem Innenstadtraum Hannovers ein neues kulturelles Angebot hinzuzufügen.“

Das Kulturmanagement der Landeshauptstadt Hannover hat für die Umsetzung von Ideen und Projekten im Kulturdreieck ein divers besetztes Gremien aus Fachleuten einberufen und bedankt sich für den Einsatz der Jury: Catherine Bader (Behinderten-Sportverband Niedersachsen e.V.) , Matthias Brandt (Leiter der Abteilung Xchange, Opern-, Tanz- und Musikvermittlung, an der Staatsoper Hannover), Anna Finn (Projektleitung Büro für Beteiligungskultur und Stadtentwicklung e.V.), Maria Heidemann (Projektleitung Stabsstelle Smart City der LHH), Nils Wendlandt (Pressesprecher und Leiter Kommunikation und Marketing sowie Mitglied der Künstlerischen Leitung am Schauspiel Hannover) sowie Malte Wulf (Architekt, Zeichner und Geschäftsführer von n2m-Architekten). Das Kuratorium hat  Ribbes Idee überzeugt, direkte Zugänge zu Kunst und Kultur an ungewöhnlichen öffentlichen Räumen in Hannovers Innenstadt zu ermöglichen.

Mittel und Förderung

b o s s | working women wird veranstaltet im Rahmen des Projekts Kulturdreieck der Landeshauptstadt Hannover mit Mitteln aus dem Kulturentwicklungsplan, gefördert von der Stiftung Niedersachsen sowie dem Sachgebiet Internationale Kultur im Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover.

Zusätzlich zur physischen Ausstellung gibt es ab dem 8. März 2025 die Website www.boss-workingwomen.com mit den Fotografien und Interviews der porträtierten Frauen, auf der die Arbeit auch in Zukunft zugänglich bleibt. Projektträgerin ist die Agentur für kreative Zwischenraumnutzung e.V. Dieser gemeinnützige Verein vermittelt leerstehende Räume und öffentliche Flächen an Kunst- und Kulturschaffende und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung in Hannover.

b o s s | working women

AYA FUJIOKA aus Hiroshima ist Fotografin und hat in Tokio und New York studiert. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen. In ihrer Fotoarbeit Here Goes River sucht sie die historische Tragödie hinter dem alltäglichen Leben im heutigen Hiroshima. Für ihre neueste Serie Life Studies hat sie in New York fotografiert.

Für b o s s | working women portraitiert Aya Fujioka Frauen in Hiroshima, die seit mehr als zehn Jahren als Bossinnen arbeiten. „In Japan gibt es nur sehr wenige Frauen in Führungspositionen. Laut Statistik sind es nur zwölf Prozent. Einer der Gründe dafür ist, dass es in Japan sehr schwierig ist, Arbeit, Haushalt und Kinderbetreuung zu koordinieren.“

KAMILA KOBIERZYŃSKA aus Poznán ist Bildende Künstlerin, Dozentin für Fotografie und Leiterin von Experimentier- und Kunsträumen an der Abakanowicz-Universität der Künste sowie am Kulturzentrum Zamek – einer der größten Kultureinrichtungen Polens. Kamila Kobierzyńskas Arbeiten werden vielerorts ausgestellt, unter anderem in Belgien, Georgien, der Tschechischen Republik, Indonesien, Portugal und Polen.

Für b o s s | working women portraitiert sie Bildende Künstlerinnen unterschiedlichen Alters und soziokulturellen Hintergrunds in Poznań „Das Atelier ist für eine Künstlerin wie ein zweites Zuhause. In diesen Räumen, die für die Heldinnen meines Projekts so bedeutsam sind, wollte ich eine Reihe intimer Portraits zum Leben erwecken.“

KATRIN RIBBE aus Hannover arbeitet als Künstlerin, Fotografin und Dozentin. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und werden im In- und Ausland ausgestellt. Ihr Langzeit-Reenactment-Projekt Aufstand aus der Küche forscht zu Genderidentität und Arbeitsstrukturen. Zentral in ihrer künstlerischen Arbeit ist die Auseinandersetzung mit Macht.

Für b o s s | working women porträtiert sie Bossinnen unterschiedlichen Alters, in unterschiedlichen Berufen und mit unterschiedlichen soziokulturellen Hintergründen in Hannover. „Mir kam die Idee zu einer Portraitserie über Frauen, die selbstständig sind, als ich Mutter wurde. Die Arbeit und die Verantwortung, die die portraitierten Frauen übernehmen, und nicht zuletzt sie selbst – so unterschiedlich ihre Leben auch sein mögen – sollten im Fokus stehen.“

Das Kulturdreieck

Aufbauend auf dem Kulturentwicklungsplan der Landeshauptstadt Hannover wird das Kulturdreieck zwischen Künstlerhaus, Staatsoper und Schauspiel Hannover zu einem zusammenhängenden Kultur- und Kreativ-Areal mit hoher Aufenthaltsqualität und interdisziplinären Kunst- und Kulturprojekten im öffentlichen Raum entwickelt. Neue Kooperationen zusammen mit GOP-Varieté Theater, freier Kulturszene, Gastronomie und Handel laden zu vielfältigen und spannenden Begegnungen in Hannovers Innenstadt ein. So haben auch während der Kulturdreieck Festwochen im Sommer 2024 Gäste und Passant*innen in Hannovers Innenstadt auf inspirierende, interaktive und entspannende Weise zusammengefunden. Von 2024 bis 26 sind die „Entrées“ in das Kulturdreieck durch gelb folierte Laternen im öffentlichen Raum sichtbar.

Termine

08.03.2025 bis 19.04.2025 ab 01:00 Uhr

Ort

Künstlerhaus
Sophienstraße
30159 Hannover