Erinnern, informieren, aufklären – das sind die Leitgedanken der Gedenkstätte Ahlem, die seit 1987 ein wichtiger Ort der Erinnerung an die Verbrechen nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in der Region Hannover ist. Auch in der umfassenden Modernisierung findet er sich wieder: 2014 wurde die Dokumentationsstätte zu einem modernen zentralen Informationszentrum ausgebaut und dabei vorbildlich und nachahmenswert das Alte bewahrt und Neues, Zukunftsweisendes hinzugefügt. Das denkmalgeschützte ehemalige Direktorengebäude wurde mit Passivhauskomponenten modernisiert, ein neues Eingangsgebäude mit gläsernem Foyer nach dem Entwurf des Architekturbüros ahrens grabenhorst architekten von vornherein im energieeffizienten Passivhausstandard errichtet. Die energiesparende Passivhaustechnik hat der enercity-Fonds proKlima gefördert.
Dreifach verglaste Fenster, Wärmedämmung und kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung leisten den größten Beitrag für Energieeinsparung und Klimaschutz. Der Altbau wird geschossweise belüftet, während es im Neubau eine zentrale Lüftungsanlage für Keller und Erdgeschoss gibt. Altbau wie Neubau erhielten teilweise Sonnenschutzverglasung, die außenliegenden Sonnenschutz überflüssig macht. Auf sparsamen Umgang mit Energie wird auch bei der Beleuchtung gesetzt: mit präsenz- und tageslichtabhängigen Schaltungen sowie LED-Lampen. Dass das Gebäude durch Nahwärme von einem mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerk versorgt wird, ist ein weiteres Plus für die Energiebilanz.
Weil der Eingangsbereich in den Neubau verlegt wurde, kann nun erstmalig das gesamte Direktorenhaus für eine neue Dauerausstellung genutzt werden. Mit Bibliothek, Mediathek, zentralen Informationsstationen und modern ausgestatteten Seminarräumen präsentiert sich die Dokumentationsstätte Interessierten und Lernenden umfangreich, einladend und zeitgemäß. Ein bewahrender Bezug auf die ehemalige Israelitische Gartenbauschule wird sichtbar in der neu gestalteten Außenanlage und auch in dem begrünten Dach des Neubaus.