Zweites Forum Familie
Familie 2030 – wohin geht die Reise?
Beim zweiten Forum Familie-Praxis am 20. Oktober 2014 haben 120 Fachleute des Alltags in zehn Arbeitsgruppen verschiedene Facetten des Familienlebens bearbeitet.

Workshop beim Forum Familie-Praxis
Es gab Workshops, Vorträge und unkonventionelle Auseinandersetzungsformen wie das plastische Gestalten mit Ton.
Den familienpolitischen Rahmen steckten Sozialdezernent Thomas Walter mit seiner Begrüßungsrede und der Talk mit den jugendpolitischen Sprecherinnen und Sprechern zum Veranstaltungsende. Die Themen der Arbeitsgruppen waren abgeleitet aus den Ergebnissen des Familienmonitorings, der Repräsentativbefragung und der Familienkonferenzen.
Mit Blick auf den Stadtdialog "Mein Hannover 2030" war das Forum eine Übergabe erster Stimmungsbilder und Auftakt eines interdisziplinären Austauschs aller Bereiche der Verwaltung, des Bildungssektors und von Vertretern aus Wirtschafts- und Arbeitswelt über ihre Berührungspunkte zu aktuellen Familienthemen.
Als Übersicht über die Angebotslandschaft und Kontaktbörse gab es einen Marktplatz mit Infoständen, und auch beim Forum Familie konnten die Gäste an einer Exkursion nach Hannover 2030 teilnehmen, die beim vorangegangenen Familiensonntag bereits großen Zuspruch fand und zahlreiche Zukunftsvisionen weckte.

Das Zeitreisebüro im Foyer des Pavillons nahm die Anmeldungen der zeitreisewilligen Gäste am Familiensonntag und beim 2. Forum Familie entgegen. Von diesem Treffpunkt aus starteten dann auch die Exkursion nach Hannover 2030. Die Zeitschleuse führte über die theaterwerkstatt aus dem Pavillon heraus in die Zukunft unserer Stadt.

Als erstes begegneten die Reisenden einer jungen Frau, die mit einer flachen Glasplatte und Retina-Bildschirm in Wortfetzen kommunizierte, die der Chatkommunikation entnommen waren. Ist das die Zukunft unserer Sprache?

Die Akteure aus 2030 kannten das Ärgernis Müll nicht - die Stadt ist inzwischen frei von herumfliegenden Abfällen! Zum Glück halfen die Zeitreisenden aus 2014, die Parkbank freizuräumen, damit die Reise weitergehen konnte. Der Mülleimer der Zukunft honorierte die "Rohstoffspenden" sogar mit einer Guthabenverbuchung.

Die nächste Station war der überdachte Spielplatz, den es 2030 auf dem heutigen Bolzplatz Gartenstraße gibt. In dieser Vision ist der Spielplatz ein Bildungsort, an dem freigesetzte Energie nutzbar gemacht wird. Zum Beispiel durch Fahrräder, mit denen man Strom für ein Radio erzeugen kann.

Brauchen wir 2030 noch Verkehrsschilder? Einige Kommunen haben sich schon dagegen entschieden. Bei der Exkursion nach 2030 mussten die Zeitreisenden alte Verkehrsschilder abhängen, weil die Menschen der Zukunft vor lauter Schildern ihren Weg nicht mehr gefunden haben.

Auch die "Stille Station" unterm Raschplatz war eine Etappe der Exkursion. Die Reisenden folgten einer Verkehrsplanerin, die hier ihre Präsentation für den Folgetag noch einmal proben wollte: Einen Status quo-Bericht zur Mobilität in Hannover 2030.

Die Zeitreisenden begegneten auf ihrer Exkursion auch einem "Zeitgenossen": Der Arme hatte seine Chance zur Rückkehr verpasst und sorgte nun für Irritationen, weil er als Einziger in der Zukunft die Besucher aus 2014 sehen konnte.

Im Bredero-Hochhaus konnten die Zeitreisenden einen Biomarkt der Zukunft für regionale Produkte besuchen: Die Auslage stammte aus Dachgärten von Urban Gardening-Projekten. Den Verkauf übernahm eine Schwangere, die durch ihre Tätigkeit Zeitguthaben erarbeitete, das sie später in Kinderbetreuung eintauschen wollte.

Im 13. Stock gab es nicht nur Eindrücke zu möglichen Entwicklungen für die Zukunft, sondern auch einen eindrucksvollen Überblick über die hannoversche Stadtmitte.

Mit Hilfe von digitalen Guckkästen und digitalen Fotorahmen konnten die Zeitreisenden von oben einen Blick auf Hannover 2030 werfen.

Und schließlich klärte sich auch noch auf, was sich in dem weißen Koffer befand, den zunächst die Tochter und dann der Vater durch die Expedition getragen hatte: Eine Botschaft aus dem Jahr 2014 an die Zukunft. Wünsche und Erwartungen des Vaters vor 16 Jahren.

Zurück im Zeitreisebüro im Pavillon konnten die Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer ihre Wünsche, Ideen und Pläne notieren, in ein Röhrchen verpacken und zur Verwahrung im Historischen Museum abgeben. Die Sammlung von Nachrichten an die Zukunft soll 2030 wieder geöffnet werden.