Sehenswürdigkeit

Marktkirche

 

Ein besonders sehenswertes Beispiel der Backsteingotik, erbaut im 14. Jahrhundert. Hier liegt auch der Deutsche Michel begraben.

Die Marktkirche bildet den glanzvollen Höhepunkt der hannoverschen Altstadt. Neben dem Alten Rathaus gilt das im 14. Jahrhundert errichtete Gotteshaus als südlichstes Renommierstück norddeutscher Backstein-Gotik.

Von hier aus, wo Kaufleute und Handwerker wohnten, dehnte sich Hannover einst aus. Als der Turm beim Bau erst die Hälfte der vorgesehenen Höhe erreicht hatte, setze die leere Stadtkasse dem geplanten Höhenflug ein Ende: „Die Bauleut seynd müd und im Seckel krank geworden“, schreibt dazu die Chronik. Kurzerhand wurde aus finanziellen Gründen eine verkürzte Turmspitze aufgesetzt - was so gut gefiel, dass es etliche Nachahmer fand. Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Marktkirche 1952 im historischen Stil wieder aufgebaut. Das Westportal wurde dabei von Bildhauer Gerhard Marcks gestaltet und enthält Motive aus dem traurigsten Kapitel deutscher Geschichte.

Was selbst gut informierte Hannoveraner nicht wissen: In der Marktkirche ist der Deutsche Michel begraben. Ihn hat es tatsächlich gegeben. Johann Michael von Obentraut kämpfte im Dreißigjährigen Krieg an der Spitze eines deutsch-dänischen Heeres gegen den Feldherrn Tilly und wurde am 25. Oktober 1625 tödlich verwundet. Ritter Obentraut trug den Beinamen „der deutsche Michel“.