Lutz Kayser (1939 – 2017) war ein deutscher Ingenieur, der sich in den 1970er Jahren anschickte, die Raumfahrt zu revolutionieren.
Seine Vision: Weltraumflüge müssen preiswerter werden. Raketen lassen sich viel billiger herstellen, wenn man Bauteile aus industrieller Serienfertigung verwendet – so etwa einen Scheibenwischermotor von Volkswagen für die Triebwerksregulierung.
Kayser gründet ein Start-up namens OTRAG, sammelt viele Millionen D-Mark Wagniskapital ein und findet im afrikanischen Dschungel ein passendes Firmengelände: Der Diktator Mobutu verpachtet den schwäbischen Entwicklern im damaligen Zaire ein Gebiet von der Größe der DDR für ihren experimentellen Weltraumbahnhof.
Das Projekt startet vielversprechend, doch bald häufen sich technische, finanzielle und schließlich auch politische Widerstände und lassen die Raumfahrtpioniere episch scheitern.
Oliver Schwehm
Der Dokumentarfilmer Oliver Schwehm hat ein Gespür für Menschen mit markanten Lebensläuften. Zu seinen zahlreichen Produktionen zählen Portraits über den Schriftsteller Arno Schmidt oder den US-amerikanischen Football-Rebellen Colin Kapernik.
In Fly rocket fly portraitiert Schwehm mit dem schwäbischen Raumfahrt-Ingenieur Lutz Kayser einen weitgehend vergessenen Technikpionier der 70er Jahre, der heute als Vorläufer eines Elon Musk angesehen werden kann.
Der Technik-Salon ist ein Kulturpodium für Technik an der Leibniz Universität Hannover. Seine rund zwanzig Veranstaltungen im Jahr eröffnen vielfältige Blicke auf Technik in Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft, Kunst und Kultur, Arbeit und Freizeit, Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Die Veranstaltungen sind öffentlich und wenden sich auch das interessierte Stadtpublikum. Eine Voranmeldung ist - außer zu Exkursionen und Besichtigungen - nicht erforderlich. Getragen wird der Technik-Salon von der Leibniz Universität und deren ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten, von einer Reihe von Kooperationspartnern und einem Förderverein.