In der großen Sonderausstellung vom 23. Mai bis zum 14. September zeigt das Museum Wilhelm Busch beide Schaffenswelten – die des Zeichners und die des Theaterstückautors – von F. K. Waechter.
F. K. Waechters anarchischer Witz und Vorliebe für schrägen Nonsens prägte nicht nur Generationen von Zeichnerinnen und Zeichner. Er hatte, wie er selbst einmal sagte, große Freude daran, „das Dümmste, Banalste, Schrägste, Abseitigste (…) weiterzutreiben“ und sich gegen Regeln, Autoritäten und Unsinniges zu stellen, war führendes Mitglied der „Neuen Frankfurter Schule“ und Mitbegründer des endgültigen Satiremagazins Titanic. Mit Cartoons wie „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“ (1971) zeichnete er sich ins kollektive Gedächtnis.
Waechter, der Theaterstückautor
Waechter war auf vielen Bühnen zu Hause, auch - und das ist allgemein weniger bekannt - auf jenen des Theaters. Über 40 poetischen Theaterstücke stammen aus seiner Feder, einige davon inszenierte er auch an unterschiedlichsten Bühnen. Allein in Hannover wurden zu Waechters Lebzeiten sechs Stücke uraufgeführt, alle unter der Intendanz von Ulrich Khuon.
Das erste und prominenteste Stück war „Die Eisprinzessin“, das zwischen 1993 und 2000 im berühmten Treppenhaus der Cumberlandschen Galerie über 270 Mal aufgeführt wurde. „Auf nach Süden! (…) wo die Irren flirren …“ heißt es im Stück. Im heißen Sizilien streift die gefühlskalte, aber wunderschöne Prinzessin nach und nach ihre Kälte ab und entdeckt ihre Gefühle. Ein großes Erzähltheater um Liebe und Geschlechterkampf.
Ganz anders war es mit Waechters Stück „Prinz Hamlet“, das 1995 als Theaterstück entstand, aber nicht zur Aufführung kam. Zehn Jahre später, kurz vor seinem Tod, übertrug der Künstler den dramatischen Inhalt in ein großartiges Bilderbuch. Wunderschön in farbigen, collagierten Zeichnungen und künstlerisch beeindruckend in Szene gesetzt, entstand ein Zyklus aus über 60 Blättern.
F. K. Waechter, Ich schlief wie schon lange nicht mehr, 1981
Unvergessen für immer
In der Sonderausstellung zeigt das Museum Wilhelm Busch beide Schaffenswelten von Waechter: Die des Zeichners und die des Theaterstückautors. Beide vereinen große Themen wie Glück, Liebe, Verrat, Träume und das Ende des Lebens. Neben Handzeichnungen aus der Nachlass-Sammlung zeigt das Museum auch Collagen und Drucke des Künstlers. Das Theaterkapitel wird illustriert mit Bühnenfotografien von Mara Eggert, Programmheften, Archivalien aus der Sammlung und von Leihgebern.
Ein umfangreiches Begleitprogramm, u. a. eine Theateraufführung „Der alberne Hans“ (Christine Weghoff) beim Sommerfest der Herrenhäuser Gärten, ergänzt die Ausstellung. In den Gästezimmern werden zeitgleich einige von Waechters Zeichnungen zu seinen witzigen Bilder- und Mitmachbüchern präsentiert, die sich an Kinder wie Erwachsene richten.
Termine
23.05.2025 bis 14.09.2025 ab 11:00 bis 17:00 Uhr
dienstags mittwochs donnerstags freitags samstags sonntags