Energie- und Wärmewende

Enercity startet Bohrung unter dem Mittellandkanal

Der 300 Meter langer Versorgungstunnel soll die geplante Geothermie-Anlage in Lahe mit dem Fernwärmenetz verbinden und zukünftig rund 20.000 Wohnungen pro Jahr können mit klimaneutraler Wärme versorgen. 

Julia Naber vom enercity-Fernwärmevertrieb tauft die Tunnelbohrmaschine.

Bohrbeginn für Infrastruktur unter dem Mittellandkanal: Für wichtige Versorgungsadern der Stadt lässt Enercity einen Tunnel bauen. Er soll anschließend nicht nur Strom- und Wasserleitungen, sondern auch Fernwärmeleitungen führen. Diese Maßnahme westlich des Stillewegs in Groß-Buchholz ist ein weiterer Schritt der Energie- und Wärmewende in Hannover. Enercity investiert zwölf Millionen Euro in das Projekt. 

„Mit dem Tunnel schaffen wir die Voraussetzungen für die Einbindung der Geothermie-Anlage ins Fernwärmenetz, bauen das Stromnetz aus und sichern die Wasserversorgung. So bauen wir die Infrastruktur für eine zukunftsfähige Energieversorgung in Hannover“, erklärt Christiane Fraiss, Geschäftsführerin in der Enercity Netz.

Bisher größtes Bohrvorhaben im Enercity-Netz 

Der in gut zehn Metern Tiefe unter der Sohle des Kanals verlaufende, rund 300 Meter lange Tunnel wird im so genannten Microtunneling-Verfahren gebaut. Dabei handelt es sich um ein sehr umweltfreundliches und ressourcenschonendes Verfahren. Es ist keine Grundwasserabsenkung erforderlich, und der Eingriff in den Baugrund bleibt auf ein Minimum beschränkt.

Für die Realisierung ist eine spezielle Tunnelbohrmaschine des von enercity beauftragten Unternehmens Arbeitsgemeinschaft Vorwerk/Sonntag notwendig, die ein Gewicht von etwa 70 Tonnen, eine Länge von sieben Metern und einen Durchmesser von drei Metern hat. Das Bauvorhaben ist der erste Tunnel dieser Größenordnung im Enercity-Wärmenetz von Hannover.

Bohrstart mit der „Felicitas“ 

Bei Tunnelprojekten ist es üblich, die Bohrmaschine vor Beginn zu taufen. Nach der Anlagentaufe am Donnerstag, 20. Februar 2025, startet die Bohrmaschine ab der folgenden Woche als „Felicitas“ – der Name steht für „Gedeihen“ und „Glück“. Bis zu 20 Meter pro Tag schafft die Maschine, abhängig von den geologischen Verhältnissen. Bis zu drei Wochen wird die Bohrung brauchen, bis sie den Durchbruch erreicht. „Die Taufe der Tunnelbaumaschine und die Aufstellung der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, soll dem Projekt einen guten Verlauf bringen und uns vor Arbeitsunfällen schützen“, sagt Eric Lord, Bauüberwachung de la Motte & Partner GmbH.

(Veröffentlicht: 20. Februar 2025)