Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule koordinieren zwei neue europäische Verbundprojekte zur Erforschung von Herzerkrankungen.
Ältere Menschen leiden eher an Herzschwäche und Herzversagen als Jüngere. Doch man weiß zu wenig darüber, wie sich das Herz im Laufe des Alterns verändert. Diesen Prozessen widmen sich nun die neuen Forschungsprojekte EXPERT und LIPCAR-HF, die Professor Dr. Dr. Thomas Thum koordiniert. Er ist Leiter des Instituts für Molekulare und Translationale Therapiestrategien der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), das Teil des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums Transplantation und in den Exzellenzcluster REBIRTH eingebunden ist. Die Vorhaben werden im Rahmen des Programms "European Research Area Network on Cardiovascular Diseases" gefördert.
Foschungsprojekt EXPERT
Die EXPERT-Forscher aus sechs Ländern wollen neue Strategien für die Diagnose, Prognose und Therapie von Herzkreislauferkrankungen finden, die an das Alter des Patienten angepasst sind. Sie nehmen an, dass die sogenannten nicht-kodierenden Ribonukleinsäuren eine wichtige Rolle spielen. "Diese Ribonukleinsäuren regulieren Zell- und Gewebefunktionen und könnten bei der Diagnose und Prognose wertvolle Marker darstellen sowie Ziele für neue Medikamente sein", erläutert Professor Thum. Nachwuchsgruppenleiter Dr. Christian Bär koordiniert den Teil der EXPERT-Studie, der in der MHH durchgeführt wird. Das Vorhaben wird mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro für drei Jahre gefördert. Davon erhält die MHH rund 300.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Foschungsprojekt LIPCAR-HF
Im Projekt LIPCAR-HF wollen Forscher aus fünf Partnerinstitutionen die Ribonukleinsäure LIPCAR als neuen Biomarker etablieren, um Herzschwäche zu diagnostizieren sowie bei Herzschwäche-Patienten den weiteren Krankheitsverlauf vorhersagen zu können. Professor Thum koordiniert LIPCAR-HF gemeinsam mit Wissenschaftlern des französischen "Institut national de la santé et de la recherche médical" in Paris. Das Vorhaben wird insgesamt mit rund 820.000 Euro gefördert, die MHH erhält davon 300.000 Euro vom BMBF.