Schon gehört?
11 Tipps für gutes Hören
Alle 11 Tipps als Flyer zum Download:
1. Warum ist gutes Hören überhaupt wichtig?
Unser Hörsinn wird oft unterschätzt. Unsere Ohren helfen uns, Sprechen zu lernen, uns mit anderen Menschen auszutauschen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Außerdem warnen sie uns rund um die Uhr vor Gefahren, sie geben uns Halt und Orientierung im Raum.
Wer mit der Zeit schlechter hört und nichts dagegen tut, zieht sich oft zurück, macht weniger Erfahrungen, erhält weniger Impulse. Eine unbehandelte Schwerhörigkeit kann laut aktueller Studien sogar ein Risikofaktor für demenzielle Erkrankungen sein.
2. Wie bleiben meine Ohren gesund?
Der beste Schutz für das Gehör: Lärm meiden.
Wenn es doch mal laut wird, halten Sie Abstand oder tragen Sie einen Gehörschutz.
Auch eine dauerhafte Geräuschkulisse kann der Gesundheit schaden und zum Beispiel zu Schlafstörungen führen. So kann permanentes Musikhören mit In-Ear-Kopfhörern das Innenohr schädigen.
3. Was ist eigentlich Lärm?
Der Begriff Lärm bezeichnet Klänge und Geräusche, die das menschliche Wohlbefinden beeinträchtigen.
Zwar sind Lautstärken messbar, was wir aber als Lärm empfinden, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Allgemein gilt, dass die Schmerzgrenze für unser Gehör bei etwa 120 Dezibel liegt.
Eine Trillerpfeife oder ein knallender Luftballon direkt am Ohr können schon bei einmaliger Einwirkung bleibende Schäden hervorrufen
4. Darf ich Wattestäbchen verwenden, um die Ohren zu reinigen?
Lieber nur den kleinen Finger, denn mit einem Wattestäbchen könnte das Trommelfell beschädigt werden. Zudem könnte das Ohrenschmalz so tiefer in den Gehörgang gelangen oder durch die Reizung das Ohr zur Produktion von noch mehr Ohrenschmalz angeregt werden.
5. Kann ich mein Gehör trainieren?
Der Hörsinn ist mit unserem Gehirn verbunden, das flexibel und lernfähig ist. So kann man üben, genau hinzuhören oder komplexe Musik zu verstehen und sich zu merken.
Damit das Zusammenspiel zwischen Ohren und Gehirn aktiv bleibt, ist es wichtig, Hörstörungen früh zu erkennen und zu behandeln.
6. Wie erkenne ich, ob mein Hörvermögen im Alter nachlässt?
Achten Sie mal darauf, ob Sie Ihr Radio lauter stellen als früher, Grillenzirpen und Vogelzwitschern seltener wahrnehmen oder sich in großen, halligen Räumen wie in einem Café schlechter auf die Worte Ihres Gegenübers konzentrieren können. Das könnten Hinweise für eine schleichend eintretende Schwerhörigkeit sein.
Wichtig ist, rechtzeitig zu handeln. Daher sollten Menschen ab 50 Jahren regelmäßig ihre Ohren untersuchen lassen.
7. An wen wende ich mich bei Hörstörungen oder Ohrgeräuschen?
Hals-Nasen-Ohren-Ärztinnen und -Ärzte sind sind die ersten Anlaufstellen. Kostenlose Hörtests bieten auch Hörakustikerinnen und -akustiker an.
Eine erste Orientierung können auch Online-Hörtests geben, beispielsweise vom Deutschen HörZentrum der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Die HNO-Klinik des KRH Klinikums Nordstadt und die MHH führen zudem regelmäßig Aktionstage mit Hörtests und Beratungen durch.
8. Welche Hörhilfen gibt es?
Hörhilfen sind vielfältig. In der Regel erhalten Personen mit einer Hörschädigung Hörgeräte.
Stark schwerhörigen oder ertaubten Menschen kann mit Cochlea-Implantaten geholfen werden, die die Funktion der Haarzellen im Ohr elektrisch ersetzen.
In Kultureinrichtungen und auf Veranstaltungen können Sie sich erkundigen, ob es drahtlose oder induktive Übertragungsanlagen gibt, die Signale direkt auf die Hörhilfen senden.
9. Kann mein Kind gut hören?
Beobachten Sie das Verhalten Ihres Kindes. Während Babys auf Geräusche und Stimmen reagieren sollten, kann bei älteren Kindern die Sprachentwicklung Hinweise auf eventuelle Höreinschränkungen geben. Auch ungewöhnliche Verhaltensweisen können ein Indikator sein.
Im Zweifel wenden Sie sich an Ihre Kinderärztin, Ihren Kinderarzt; eine Praxis für Pädaudiologie oder Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder an das Pädagogisch-Audiologische Beratungszentrum des Landesbildungszentrums für Hörgeschädigte Hildesheim.
10. An wen kann ich mich als hörbeeinträchtigte Person mit Fragen wenden?
Neben HNO-Ärztinnen und -Ärzten sowie Hörakustikerinnen und -akustikern gibt es zahlreiche Beratungsstellen für Fragen rund um Hörbeeinträchtigungen, zum Beispiel:
- der Deutsche Schwerhörigenbund
- die Hannoversche-Cochlea-Implantat-Gesellschaft e.V.
- die Tinnitus Selbsthilfe Hannover der Deutschen Tinnitus-Liga e.V.
- Hörknirpse e.V., Verein für Familien mit hörgeschädigten Kindern
- die Beratungsstelle für hörgeschädigte Menschen Niedersachsen e.V.
11. Wo gibt es in der Region Hannover besondere Hörerlebnisse?
Von der Klanginstallation über den Audiowalk bis hin zum Podcast: Tipps für besondere Hörerlebnisse in und aus der Region gibt es hier.
Und hier sind Veranstaltungsorte zu finden, die eine technische Hörunterstützung anbieten.