Der Stadtteil Vahrenwald ist mit einigen Hauptverkehrsstraßen mit hohen Verkehrsaufkommen und einer verdichteten Bebauung einer starken Wärmebelastung ausgesetzt. Mit einem neuen "Mini-Wäldchen" möchte die Landeshauptstadt Hannover diesem Problem aktiv entgegenwirken.
„Mini-Wälder“: Tiny Forest nach Miyawaki
Das Konzept für das „Mini-Wäldchen“ basiert auf der bereits in den Siebzigerjahren entwickelten Pflanzmethode des japanischen Ökologen Professor Akira Miyawaki (Tiny Forest nach Miyawaki). Die Methode ist speziell für die Waldentwicklung und Begrünung von Flächen in Großstädten ausgelegt. Grundprinzip ist, dass auf einer relativ kleinen Fläche eine sehr dichte, artenreiche und mehrschichtige Mischkultur aus jungen Bäumen und Sträuchern gesetzt wird. Aufgrund der dichten Bepflanzung entsteht für die Pflanzen ein hoher Konkurrenzdruck, der sie zu schnellerem Wachstum anregt.
Die Mini-Wäldchen können bereits in 25 bis 30 Jahren eine natürliche Waldgesellschaft entwickeln, wie sie normalerweise erst in 200 Jahren erreicht wird.
In Europa wurden die ersten “Tiny Forests“ ab 2016 vor allem in den Niederlanden und in Belgien gepflanzt. 2019 wurde damit in Deutschland begonnen. Das „Mini-Wäldchen“ in Vahrenwald ist die erste Pflanzung dieser Art in Hannover.
Die Umsetzung
Die Planung des „Mini-Wäldchens“ wurde durch den städtischen Fachbereich Umwelt und Stadtgrün erarbeitet. Der Fachbereich folgte damit einer Anregung aus dem Stadtbezirksrat Vahrenwald-List.
Mitte Januar starten die vorbereitenden Bodenarbeiten, abschließend wird die Fläche mit speziell dafür ausgewählten Baum- und Straucharten bepflanzt. Dabei werden überwiegend heimische und insektenfreundliche Arten (zum Beispiel Eiche, Esche, Feldahorn, Silberlinde, Vogelkirsche, Mehrlbeere) verwendet. Zusätzlich werden einige Pflanzen aus anderen Klimazonen (wie Hopfenbuche, Ölweide, Zerr-Eiche) eingestreut, die gegenüber dem zukünftigen - wärmeren und trockeneren - Klima resistenter sind als viele heimische Arten.
30 verschiedene Baum- und Straucharten
Insgesamt werden mehr als 30 verschiedene Baum- und Straucharten gepflanzt. Umgeben von einem umlaufenden blühenden Saum entwickelt sich hier zukünftig eine mehrschichtige, ökologisch wertvolle Waldvegetation. Die Arbeiten für den neuen Tiny Forest in Vahrenwald werden Ende Frühjahr 2025 abgeschlossen sein.