Japanische Delegation in Hannover

Delegation aus Japan informiert sich über Bildung in Hannover

Demographie und Digitalisierung stellen die Organisation von Bildung in Japan vor große Herausforderungen. Im Rahmen einer Studienreise in Deutschland interessierte sich eine japanische Delegation für die Investitionen der Landeshauptstadt Hannover in Bildungsinfrastrukturen.

Japanische Delegation vor dem Neuen Rathaus

Die sechs-köpfige Delegation bestand aus Professoren von Universitäten in Tokyo und Yokohama sowie vom Japan Finance Organisation for Municipalities and Japan Local Gouvernement Centre. Sie führt eine mehrjährige Studie über die kommunalen Finanzen in der Zeit des Bevölkerungsrückgangs und der sich verändernden sozialen Strukturen in Japan durch. In diesem Rahmen findet ein internationaler Vergleich statt. Die Erkenntnisse aus den USA, Deutschland und Skandinavien sollen in die Studie einfließen. In Hannover sollen die Bildungspolitik und insbesondere die Investition in Bildungsinfrastrukturen untersucht werden.

 

Die Leiterin des Büros für internationale Angelegenheiten Marie Bullet mit der japanischen Delegation in Hannover

Mit dem Besuch der Leonore-Goldschmidt-Schule konnte sich die Delegation sehr praxisnah über die Organisation des Bildungswesens und die Aufgaben einer Gesamtschule informieren sowie die Schulinfrastruktur besichtigen. Der stellv. Leiter Henning Bergmann und der didaktische Leiter Nils Nordmann konnten ihren japanischen Ansprechpersonen die Herausforderungen im Bereich Investitionen und mögliche progressive Lösungen für die Zukunft der Bildung aufzeigen. Mit 1.800 Schüler*innen ist die Leonore-Goldschmidt-Schule, IGS Hannover-Mühlenberg, eine der größten hannoverschen Schule. Im Jahr 2017 wurde der komplette Neubau der Schule fertiggestellt. Insbesondere durch das Einsetzen von digitalen Medien setzt die Schule auch zukunftsorientierte Lernmethoden ein.

Im Neuen Rathaus beantworteten die stellv. Fachbereichsleiterin Schule, Christine Oldenburg, und der stellv. Fachbereichsleiter Gebäudemanagement, Martin Jäger, die vielen Fragen der japanischen Ansprechpartner zu Themen wie die Renovierung von Schulinfrastrukturen, die Organisation der Ganztagschule, den Zuständigkeitsbereich einer Kommune oder umgesetzte Finanzierungsmodelle für Bau- oder Renovierungsvorhaben. Die Stadt Hannover gibt für den Betrieb der Ganztagsschulen rund 30 Millionen Euro pro Haushaltsjahr, hinzu kommen die hohen Investitionen im baulichen Bereich. Die japanische Delegation zeigte großes Interesse an dem strategischen und finanziellen Schwerpunkt der Landeshauptstadt Hannover im Bildungsbereich.