Die aktuelle Trinkwasserverordnung setzt europäische Vorgaben in nationales Recht um.
Die Novelle der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) vom 20.Juni 2023 setzt europäische Vorgaben für den Trinkwasserschutz in nationales Recht um. Hierdurch mussten bestehende Bedürfnisse angepasst und neue Regelungen eingeführt wurden.
Die TrinkwV sieht unter anderem die Einführung eines risikobasierten Trinkwasserschutzes vor, führt neue Parameter ein und legt niedrigere Grenzwerte für Schadstoffe wie Chrom, Arsen und Blei fest, die zeitlich versetzt abgesenkt werden.
Betreiber von Wasserversorgungsanlagen werden zudem verpflichtet, alte Bleileitungen grundsätzlich bis zum 12. Januar 2026 stillzulegen oder auszutauschen, denn das Schwermetall Blei hat auch in sehr niedrigen Aufnahmemengen eine gesundheitliche Relevanz. Der niedrige Grenzwert von maximal 10 Mikrogramm pro Liter kann von Trinkwasser, das durch Bleirohre fließt, in der Regel nicht eingehalten werden.
Der technische Maßnahmenwert für Legionellen, bedeutsam insbesondere bei Großanlagen zur Trinkwassererwärmung in Hausinstallationen, greift neuerdings bereits beim Erreichen von 100 KBE/100ml und nicht erst bei der Überschreitung des Wertes.
Mit der neuen TrinkwV wird die chemische Überwachung des Trinkwassers neben den Stoffen Bisphenol A, Chlorat, Chlorit, Halogenessigsäuren (HAA-5), Microcystin-LR – einem Toxin von Cyanobakterien – auch auf die Industriechemikaliengruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) ausgeweitet, von denen einige bis ins Trinkwasser vordringen können.
Mit der Verankerung eines risikobasierten Trinkwasserschutzes setzt die novellierte TrinkwV eine zentrale Vorgabe der EU-Trinkwasserrichtlinie um. Wasserversorger sind künftig verpflichtet, frühzeitig potenzielle Risiken und Gefahren für die Wasserversorgung aufzudecken, um angemessen darauf reagieren zu können. Die neue Strategie basiert auf einer Risikoabschätzung der gesamten Wasserversorgungskette von der Wassergewinnung und -aufbereitung über die Speicherung und Verteilung bis hin zurTrinkwasserzapfstelle im Haushalt und ist auf Prävention ausgerichtet.
Bei weiteren Fragen zu Trinkwasser und zur Trinkwasserverordnung wenden Sie sich bitte an das Team Umweltmedizin.
Merkblätter und Formulare
Materialien zur Trinkwasserverordnung
Merkblätter und Formulare zur Trinkwasserverordnung, die bei der Umsetzung der Trinkwasservordnung in der Region Hannover hilfreich sind