Das "Chill-Café" der Wilhelm-Schade-Förderschule für geistige Entwicklung ist seit Jahren erfolgreich in der Schule aktiv. Geistig behinderte Jugendliche betreiben als berufsvorbereitende Maßnahme ein Café, in dem Bio-Fairtrade-Kaffee-Spezialitäten und täglich wechselnde Teigwaren aus Bio-Produkten verkauft werden. Eine Besonderheit: Der Kaffee wird von einer Rösterei in Hamburg bezogen, in der behinderte Erwachsene beschäftigt werden. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit dem Einkauf und der Lagerung von Waren, der Herstellung von Speisen, der Herrichtung und Reinigung des Cafés, der Buchhaltung, der Werbung und dem Verkauf. Im ersten Halbjahr 2018 hat das „Chill-Café“ in Co-Produktion mit der Dietrich-Bonhoeffer-Realschule bei Bahlsen an einem Keksprojekt zum Thema Mobilität teilgenommen. Das "Chill-Café" bietet zudem anderen berufsvorbereitenden Zweigen der Schule die Möglichkeit, ihre Produkte zu verkaufen. Daneben hat es Gebrauchsgegenstände aus dem Fairen Handel im Angebot. Den begleitenden Lehrkräften ist es ein großes Anliegen, ihren Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass ihre Arbeitskraft einen großen Stellenwert in der Gesellschaft hat. Die Schülerfirma wird zum ersten Mal mit dem Zertifikat "Gold" ausgezeichnet.
Auch die nachhaltige Schülerfirma "GANZ REAL" der Freien Waldorfschule Hannover-Maschsee verkauft Produkte aus dem Fairen Handel. Daneben stellen die Schülerinnen und Schüler Textilien her und betreuen den Theaterfundus, sie reparieren Fahrräder, betreuen die Bühnentechnik in der Aula und vieles mehr. Die Arbeit in der Schülerfirma ist gekennzeichnet durch fächerübergreifendes und handlungsorientiertes Lernen. Die Schülerinnen und Schüler werden zu selbstständigem Handeln befähigt und lernen, Verantwortung zu übernehmen. In nachhaltiger Sicht strebt "GANZ REAL" kontinuierlich Verbesserung an. So wird beispielsweise das Bühnenlicht in der Aula nach und nach auf LED umgestellt. Gewinne der Schülerfirma gehen an gemeinnützige Projekte wie den Elagu Elu e.V., der sich in Estland um Straßenkinder kümmert. "GANZ REAL" wird zudem als Schülergenossenschaft mit der entsprechenden Betriebsstruktur betrieben. Die Schülerfirma erhielt eine Wiederauszeichnung in "Gold".
Die "Imkerei der IGS List", die ebenfalls als Schülergenossenschaft betrieben wird, hat sich einen Namen gemacht nicht nur mit der Herstellung von Honig, von Kerzen aus Bienenwachs und von Kerzenständern. Die Schülerinnen und Schüler geben ihr Wissen an die Mitschülerinnen und Mitschüler weiter, beispielsweise im Rahmen eines Lernzirkels "Honigbienen - Insekten - Wirbellose". Im Rahmen eines Forschungsvorhabens untersuchten sie die Bedeutung des Bücherskorpions bei der Bekämpfung der Varroamilbe, die einen nicht unerheblichen Anteil zum Bienensterben beiträgt. Am Wasserturm im Eichenpark in Langenhagen stehen die Bienenvölker der „Imkerei“. Dort arbeiten die Schülerinnen und Schüler eng mit dem Imkerverein Langenhagen zusammen. Eine weitere Kooperation gibt es mit der IGS SÜD Langenhagen. Die Schülerinnen und Schüler erlernen nicht nur die Grundlagen der Imkerei, sondern auch die Bedeutung der Bienenhaltung für unsere Umwelt. Ehemalige Mitglieder der Schülerfirma bauen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes aktuell eine Schüler-Imkerei in Malawi auf. Auch die Imkerei erhielt bereits zum zweiten Mal das Zertifikat in "Gold".
Mit der Wilhelm-Schade-Schule und der Freien Waldorfschule Hannover-Maschsee wurden zwei Schulen ausgezeichnet, die bereits im Mai 2018 zum wiederholten Male das Zertifikat "Fairtrade-School" erhalten haben. Die IGS List hatte im Mai 2018 einen zweiten Platz beim "Deutschen Schulpreis" belegt. Dies unterstreicht das herausragende Engagement der drei Schulen, deren Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler.
Die Urkunden wurden gemeinsam von der Niedersächsischen Landesschulbehörde und der Landeshauptstadt Hannover an die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Schulleitungen überreicht. Als Vertreterinnen und Vertreter der Landesschulbehörde waren Ulrike Rehn, Fachdezernentin Berufsorientierung, Carsten Schröder, Landesfachkoordinator für Nachhaltige Schülerfirmen, und Ocke Dethlefsen, Regionalkoordinator für nachhaltige Schülerfirmen und Schülergenossenschaften, vor Ort. Seitens der Landeshauptstadt Hannover nahmen Susanne Wildermann, Leiterin des Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüros, und Udo Büsing, der die nachhaltigen Schülerfirmen im Rahmen der Bildungsarbeit betreut, teil.