„Sinnvoll: Wir gehören dazu“
Übersetzungsgeräte, mobile Leitsysteme, sprechende Haushaltsgeräte sind die Hilfen, die für Menschen mit Sinnesbehinderung wichtig sind. „Die Meinung von Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung zählt. Deshalb sollten sie auch über die Qualität und den Nutzen von Hilfsmitteln entscheiden“, findet Melissa Glomb, Geschäftsführerin des Deutschen Taubblindenwerks. Wer den ersten Platz im Wettbewerb „Sinnvoll: Wir gehören dazu“ belegt, wird bei der Preisverleihung mit dem Behindertenbeauftragten Jürgen Dusel im Herbst bekannt gegeben.
Vorschlag für den besten Alltagshelfer einreichen
Überall im Alltag stoßen Menschen mit Sinnesbehinderungen auf Barrieren. „Für mich sind Hilfsmittel überlebenswichtig aber nicht alle Hilfsmittel sind für Menschen mit Taublindheit und Hörsehbehinderung geeignet. Ich freue mich, dass ich zusammen mit der Taubblindenjury neue Hilfsmittel entdecken, sie austesten und mich mit der Jury dazu austauschen kann“, erklärt die 60-Jährige Barbara Schuh. Seit rund 30 Jahren lebt und arbeitet sie im Deutschen Taubblindenwerk und macht sie als Neuzugang die diesjährige Zusammensetzung der Taubblindenjury komplett.
Der Hilfsmittel-Wettbewerb „Sinnvoll: Wir gehören dazu“ wird seit 2022 verliehen und würdigt Unternehmen und Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise für Inklusion auch bei Hilfsmitteln einsetzen. Zwar existieren spezifische Techniken für sehbehinderte oder hörbehinderte Menschen. Oft reichen sie nicht aus für Menschen mit doppelter Sehbehinderung. Auf das Problem möchte der Wettbewerb hinweisen und gleichzeitig Unternehmen und Forschungseinrichtungen motivieren, ihre Angebote auch für Menschen mit Sinnesbehinderungen auszubauen.
Fachjury entscheidet
Herzstück des einzigartigen Wettbewerbs ist eine Fachjury besetzt mit Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung. In diesem Jahr werden zwei Frauen und drei Männer die eingereichten Vorschläge auf Qualität, Nutzerfreundlichkeit, aber auch ihr Potenzial für eine bessere Teilhabe prüfen. Die Taubblindenjury wird fachlich begleitet und entscheidet unabhängig und selbstständig. „Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung sind die besten Experten für unseren Wettbewerb und ihre Entscheidung zeigt, wie eine lebenswerte Gesellschaft aussehen kann. Selbstbestimmt, barrierefrei und mit einer starken Stimme“, erklärt Glomb.
Anmeldung bis 31. August
Der Wettbewerb für das sinnvollste Hilfsmittel vergibt ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro, das von der Stiftung Deutsches Taubblindenwerk, der SozialBank sowie dem Deutschen Taubblindenwerk zur Verfügung gestellt wird. Noch bis zum 31. August 2024 können Vorschläge von Unternehmen und Privatpersonen für Hilfsmittel, Techniken oder digitale Lösungen eingereicht werden.
Preisverleihung am 27. November in Hannover
Den glücklichen Gewinner wird die Jury gemeinsam mit dem Behindertenbeauftragten Jürgen Dusel und der Geschäftsführerin Melissa Glomb am 27. November 2024 in Hannover bekannt geben. Das Anmeldeformular und weiterführende Informationen zum Wettbewerb gibt es auf der Internetseite vom Deutschen Taubblindenwerk.
(Veröffentlicht am 22. Juli 2024)