Kommunaler Präventionsrat

Banner auf dem Rathausbalkon setzt klares Statement am „Orange Day“

Ein großes, buntes Banner schmückt seit dem 21. November den Rathausbalkon. Im Kontext des „Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt an Mädchen und Frauen“ am Montag, 25. November, möchte die Stadt auf verbale sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum aufmerksam machen. Das Banner mit der Aufschrift „Catcalling ist OVER in HannOver“ ist am Rathausbalkon noch bis zum 27. November zu sehen.

Melanie Bruns, Sinem Eryurt-Celik, Belit Onay, Thomas Hermann, Thea Giebl, Luisa Arndt (v.l.)

Oberbürgermeister Belit Onay

„Mir ist wichtig, dass insbesondere am „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ das Rathaus stellvertretend für die gesamte Stadt dieses Statement trägt, sagt Oberbürgermeister Belit Onay. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wir wollen mit dieser Aktion ganz deutlich machen, dass verbale, sexuelle Belästigungen im öffentlichen Raum keine Komplimente sind, sondern die subjektive Sicherheit der Betroffenen stark beeinträchtigen. Präventionsprojekte und -aktionen wie diese sind deshalb besonders wichtig und ich begrüße auch, dass sich die Niedersächsische Landesregierung aktuell im Bundesrat dafür einsetzt, verbale und nonverbale sexuelle Belästigung als neuen Tatbestand in das Strafgesetzbuch aufzunehmen“, so Onay. 

Erster Stadtrat & Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe 

„Hannover ist mit dem Projekt ‚Catcalling is OVER in HannOVER‘ auf Kommunaler Ebene zum Good Practice geworden. Wir  möchten mit der Banneraktion am Orange Day ein starkes Signal der Ermutigung und gegen sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum senden“, so Axel von der Ohe, Erster Stadtrat, Finanz- und Ordnungsdezernent der Landeshauptstadt Hannover. 

Hannovers Gleichstellungsbeauftragte Luisa Arndt

Hannovers Gleichstellungsbeauftragte Luisa Arndt unterstreicht: „Wenn Frauen sich belästigt fühlen, dann ist das ein ernstzunehmendes Problem und auch eine Form von Gewalt. Dabei wird Unbehagen nicht nur von dunklen Ecken ausgelöst, sondern kann auch bei Sonnenschein passieren – durch anzügliche Bemerkungen und übergriffige Sprüche. Dem stellen wir uns entschieden entgegen.“ 

Vorsitzende des Kommunalen Präventionsrates Thomas Hermann

„Im Rahmen unseres Jahresmottos „Zusammen für ein gutes Miteinander in unserer Stadt“ liegt unser besonderer Fokus auf einem respektvollen Umgang der Menschen miteinander“, sagt der Vorsitzende des Kommunalen Präventionsrates Thomas Hermann. „Hier ist es von besonderer Wichtigkeit, dass sich insbesondere Frauen und Mädchen in Hannover sicher fühlen. Dass wir mit dieser Aktion anlässlich des Orange Day auf Catcalling aufmerksam machen, ist mir ein besonderes Bedürfnis.“


Der Kommunale Präventionsrat der Landeshauptstadt hat federführend verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen entwickelt, um für das Thema Aufmerksamkeit zu schaffen und zu sensibilisieren. Hierzu hat die Stadt ein umfangreiches Netzwerk mit Partner*innen wie der Polizei oder den catcallsofhannover gegründet. Es wurden Schulungen des städtischen Ordnungsdienstes durchgeführt, Street Art sowie eine groß angelegte Posterkampagne in Clubs, Bussen und Bahnen und auf Veranstaltungen sensibilisieren für das Thema.

Im Jahr 2023 wurde „Catcalling is OVER in HannOVER" für dieses Engagement mit dem Niedersächsischen Preis für Kommunale Prävention ausgezeichnet.
Das Banner steht dabei ganz im Fokus der Nachhaltigkeit: Genäht wurde es von Kolleg*innen aus der Textilwerkstatt der Landeshauptstadt Hannover. Hier werden aus alter Arbeitskleidung, Bannern sowie sonstigen Material- und Kleiderspenden neue Stücke gefertigt – so auch das große Banner, das dadurch ein richtiges Einzelstück geworden ist. 
Die Geschäftsführer*innen des Kommunalen Präventionsrates und Initiatorinnen der Aktion, Sinem Eryurt-Celik und Thea Giebl, arbeiten nun bereits zum zweiten Mal in Folge mit der Textilwerkstatt zusammen. In der ersten Kooperation im Jahr 2023 entstanden Stoffkätzchentaschen, die den Auftakt zum städtischen Engagement im Themenfeld Catcalling machten.