"Ein Menschenleben ist unbezahlbar", erklärte dazu Dr. Volkhardt Klöppner, der Vorstandsvorsitzende der ÜSTRA bei einem Pressetermin am 29. August 2018. "Deshalb leisten wir sehr gern einen Beitrag zu dieser Einrichtung, mit der Menschen vor dem plötzlichen Herztod gerettet werden können."
"Dadurch, dass nun alle Standorte wieder mit automatisierten externen Defibrillatoren (AEDs) ausgestattet sind, ist die Rettungskette gestärkt, Patienten können besser vor dem plötzlichen Herztod bewahrt und die Notfallrettung in der Landeshauptstadt kann gezielter und effektiver eingesetzt werden", betonte Feuerwehrdezernentin Rita Maria Rzyski und wies daraufhin, das die AEDs durch die besonders einfache und selbsterklärende Anwendung für jeden Ersthelfer sofort einsetzbar sind.
In Deutschland sterben jährlich über 100.000 Menschen an plötzlichem Herztod – ganz ohne gesundheitliche Vorzeichen. In 80 Prozent dieser Fälle führt eine Störung des normalen Herzrhythmus, das sogenannte Herzkammerflimmern – zum Kreislaufstillstand. Damit das Herz seine normale Tätigkeit wieder aufnehmen kann, muss es "entflimmert" werden. Dieses "Entflimmern" wird als Defibrillation bezeichnet und geschieht durch gezielte Stromstöße eines AED. Mit diesen Geräten kann jedermann ohne Vorkenntnisse im Notfall erste Hilfe leisten und so Leben retten.
Im Juni 2013 wurden daher alle 19 U-Stationen der ÜSTRA sowie das ÜSTRA Kundenzentrum mit insgesamt 46 Defibrillatoren ausgestattet. Möglich wurde dies durch ein gemeinsames Projekt der Feuerwehr der Landeshauptstadt Hannover, der Medizinischen Hochschule Hannover, der Deutsche Herzstiftung e.V., der Wilhelm-Hirte-Stiftung, der protec Service GmbH, der Infrastrukturgesellschaft Region Hannover GmbH und der ÜSTRA. Finanziert wurde das Vorhaben durch Spenden an die Deutsche Herzstiftung, die die Geräte beschafft und installiert hat.
In den vergangenen Jahren wurden Defibrillatoren immer wieder Gegenstand von Vandalismusattacken, bei denen die Geräte von der Wand gerissen und sinnlos zerstört wurden. Da die Mittel des Projekts finanziell begrenzt waren, konnten zerstörte oder fehlende Defibrillatoren schließlich nicht mehr ersetzt werden – es kam zu Lücken in der Ausstattung der Stationen. Mit der Spende der ÜSTRA konnten diese Lücken nun wieder geschlossen werden. "Damit wollen wir Verantwortung auch für das gesundheitliche Wohlergehen unserer Fahrgäste übernehmen", erklärte der ÜSTRA-Vorstandsvorsitzende Dr. Klöppner.
Den Betrieb der Defibrillatoren hat die Feuerwehr der Landeshauptstadt übernommen. Sie stattet die Standorte nach dem Einsatz eines Defibrillators mit einem Austauschgerät aus, überprüft und wartet alle vorhandenen AEDs und wechselt turnusmäßig Akkus und Elektroden. Dabei wird sie von der protec, dem Sicherheitsdienst der ÜSTRA unterstützt. "Durch die Vorhaltung der zusätzlichen Ersatzgeräte ist bei den leider vielen Vandalismusattacken der Betrieb jetzt wieder sichergestellt", hob Claus Lange, Leiter der Feuerwehr, hervor.
Die Standorte sind mit der Infrastrukturgesellschaft Region Hannover abgestimmt, die Eigentümerin des Stadtbahnnetzes ist. Die ärztliche und wissenschaftliche Begleitung des Projekts hat die Kardiologie der Medizinischen Hochschule Hannover übernommen. Sie hat in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr zehn Beschäftigte der ÜSTRA im Umgang mit den Defibrillatoren geschult. Diese zehn Personen haben als Multiplikatoren wiederum 164 Beschäftigte aus den Organisationsbereichen Leitstelle, Mobile Service Teams, Kundenzentrum sowie Fahrausweisprüf- und Sicherheitsdienst der ÜSTRA und der protec unterwiesen.
Wer wissen möchte, wie einfach man im Notfall mit einem Defibrillator Menschenleben retten kann, schaut das Video an:
Defibrillatoren können bei Herzversagen Lebensretter sein. Deswegen sind alle ÜSTRA-Tunnelstationen mit den sogenannten "Defis" ausgestattet. Christine Reime von der Berufsfeuerwehr Hannover erklärt im Tutorial, wie einfach die Anwendung des Defibrillators ist.
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