Innenstadtkonzept
Masterplanung nördliches Bahnhofsviertel

Entwurfskonzept für den Vertiefungsbereich nördlich des Hauptbahnhofs rund um den Raschplatz bis hin zum Weißekreuzplatz
Worum geht es beim Masterplan für den Bereich nördlich des Hauptbahnhofs?
Beim Masterplan für den Bereich nörlicher Hauptbahnhof geht es darum, wie der Bereich als Teil der umgebenden Stadtlandschaft zukunftsfähig ausgerichtet sein soll. Im Blick sind die besonderen Potenziale, die dieses Quarter hat, und wie sie sich heben lassen. Die Masterplanung ist ein Leitprojekt des Innenstadtkonzepts der Landeshauptstadt Hannover. Bei der Entwicklung waren Bürger*innen 2024 in mehreren Verfahrensschritten beteiligt.
Den Bereich nördlich des hannoverschen Hauptbahnhofs hat die Landeshauptstadt Hannover ins Visier genommen und dafür die Masterplanung erarbeitet. Das Ziel ist, das hoch verdichtete innerstädtische Quartier neu aufzustellen, ihm eine „eigene Adresse“ zu geben und es als Verbindung zur Oststadt attraktiver zu gestalten. Dahinter steht das Leitprojekt des Innenstadtkonzepts der Stadt. Für die Entwicklung wurde eine intensive Bürger*innen-Beteiligung vorgenommen. Fördermittel gibt es aus dem Programm "Resiliente Innenstädte".
Wie sind Bürger*innen beteiligt worden?
Den Auftakt in der Bürger*innenbeteiligung machten im April 2024 eine aufsuchende Beteiligung und eine Ideenwerkstatt. Am 9. September 2024 folgten ein Rundgang und eine Planungswerkstatt. Im Ergebnisforum am 31. März 2025 hat die Landeshauptstadt Hannover das erarbeitete Planungskonzept präsentiert. Parallel wurden die Ergebnisse in drei Drucksachen den politischen Gremien zur Beratung vorgelegt.

Rückblick
Ergebnisforum zur Beteiligung am Masterplan nördliches Bahnhofsviertel
Beim Ergebnisforum im Beteiligungsprozess zur Masterplanung für den Bereich nördlich des Hauptbahnhofs haben die Planungsbüros und die Stadt Varianten vor...
lesenWarum soll der Bereich nördlich des Hauptbahnhofs umgestaltet werden?
Einen wichtigen Anlass für die städtebauliche Entwicklung lieferte 2023 die Deutsche Bahn. Sie kündigte unter anderem an, Mitte der 2030er Jahre den Hauptbahnhof in Richtung Norden um die Gleise 15/16 zu erweitern. Damit wird die Fläche zwischen Bahnsteig 13/14 und dem Parkhaus am Bahnhof in der Rundestraße zusätzlich überbaut. Dieses wirkt sich unmittelbar auf die angrenzenden Flächen aus. "Es besteht Bedarf, den Bereich städtebaulich neu zu betrachten", sagte Stadtbaurat Thomas Vielhaber. "Wir wollen die Chance nutzen, das nördliche Bahnhofsquartier für alle attraktiver zu gestalten und dem Nordeingang des Hauptbahnhofs ein neues Gesicht zu geben."
Die Masterplanung sollte Empfehlungen formulieren und eine Vorzugsvariante für das Quartier ausarbeiten. Die Ergebnisse liegen vor. Die laufende Beratung in den politischen Gremien soll möglichst vor der Sommerpause 2025 mit einem Ratsbeschluss abgeschlossen werden.

Blick von Süden über den Raschplatz auf den geplanten Kopfbau am Nordeingang des Hauptbahnhofs
Wie sind Visionen für den Bereich entstanden?
Die Masterplanung für den Bereich des nördlichen Hauptbahnhofs hat das Ziel, zukunftsorientiert und visionär aufzuzeigen, wie sich das Quartier entwickeln kann. Mit der Planung hat die Stadt Hannover das Berliner Büro Machleidt zusammen mit den Partnerbüros TOLLERORT (Beteiligung) und Sinai (Landschaftsplanung) beauftragt. Für die Verkehrsthemen zeichnet das Büro SHP verantwortlich.
Wichtiger Baustein war die Bürgerbeteiligung. Dafür machten den Auftakt Gespräche vor Ort und am Mittwoch, 10. April 2024, eine Ideenwerkstatt. Eine Planungswerkstatt folgte am 9. September 2024, zusätzlich bot die Stadt vorher einen Rundgang an. Im abschließenden Ergebnisforum am 31. März 2025 wurden die Ergebnisse der Masterplanung vorgestellt und das weitere Verfahren bis zur Realisierung erläutert.
Quartier als Durchquerungsraum
Im ersten Schritt haben die Planungsbüros mit der Stadt das Quartier analysiert. Sie sehen den Hauptbahnhof als Anziehungs- und Treffpunkt unterschiedlicher Gruppen in der Innenstadt. Er ermöglicht den Fernverkehr und ist wichtiger Umstiegspunkt im Regional- und Nahverkehr mit S-Bahn, Stadtbahn und Bus. Im Erdgeschoss des Hauptbahnhofs und in der darunterliegenden Niki-de-Saint-Phalle-Promenade befinden sich zahlreiche Ladengeschäfte.
Stadträumlich und auch funktional trennt die im 19. Jahrhundert gebaute Bahntrasse den zentralen Innenstadtbereich deutlich von den nördlich und östlich gelegenen Stadtteilen und Wohnquartieren. So befindet sich das Quartier nördlich des Hauptbahnhofs in einer Insellage zwischen den Gleisen und dem City-Ring mit der Raschplatzhochstraße. Durch Hochhäuser, Großbauten und eine verdichtete urbane Bebauung ist das Bahnhofsviertel zwar „großstädtisch“ geprägt, aber für die meisten Menschen eher nur ein Durchquerungsraum. Er wirkt heute wenig einladend mit nahezu vollständig versiegelten Flächen, wenig Begrünung und den auf ihre Verkehrsfunktion ausgerichteten Straßenräumen mit geringer Aufenthaltsqualität. Der Cityring stellt zudem eine große Barriere für Menschen dar, die zu Fuß unterwegs sind.
Um welche Fragen ging es bei der Masterplanung?
- Wie kann der Hauptbahnhof stadträumlich wieder an die guten Lagen in der Oststadt und der List „herangeführt“ werden? Wie können Durchgangsorte an Attraktivität gewinnen?
- Wie lassen sich Platzflächen sowie Grün- und Freiräume für alle gut nutzbar gestalten und durch alternative Nutzungsangebote ergänzen?
- Was lässt sich verbessern, um die Überquerung des Cityrings zu erleichtern und die Wegstrecken für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen komfortabel zu erleben?
- Welche Angebote können eine nachhaltigere Mobilität fördern?
Welche Leitbilder waren zu entwickeln?
Unter Beteiligung von Bürger*innen wurden Leitbilder für die Bereiche Mobilität, Soziales, Grün, Wohnen und Arbeiten formuliert. Mit der Masterplanung wird versucht, zukunftsorientiert und visionär aufzuzeigen:
- Wie kann sich das nördliche Bahnhofsviertel insgesamt entwickeln?
- Wodurch lassen sich Freiraumqualitäten sichern und weiterentwickeln?
- Mit welchen Klimaanpassungsmaßnahmen ließe sich auf die Herausforderungen durch den Klimawandel reagieren?
- Wie kann die bestehende Trennwirkung der Bahntrasse und des City-Rings überwunden, verringert oder sogar aufgelöst werden?
- Welche Bestandsnutzungen sind langfristig tragfähig und wo können neue Potenziale qualifiziert werden?
- Wo und in welcher Form können Verkehrsbelastungen reduziert und durch neue und stadtverträgliche Formen der Mobilität ersetzt werden?
Worum geht es beim Realisierungswettbewerb 2026/2027?
Der Masterplan bildet für den Vertiefungsbereich die Grundlage für einen Realisierungswettbewerb, der sich qualifiziert insbesondere mit den Flächen rund um den Raschplatz bis zum Nordeingang des Hauptbahnhofs befassen soll. Er bezieht bestehende Planungen ein. Dazu gehören die Erweiterung des Bahnhofs um den Bahnsteig 15/16 und die damit verbundenen Arbeiten, die Anforderungen an die logistische Versorgung für den Bahnbetrieb, der Läden im Bahnhof sowie der Geschäfte in der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade.
Der Wettbewerb soll auch aufzeigen, welche Nutzungen und welche Raumaufteilung für die neu „unter dem Deckel des Raschplatzes“ entstehenden Flächen realisierbar sind. Hierbei gilt insbesondere, das Thema Fluch- und Rettungswege genau zu betrachten. Diese Rahmenbedingungen gilt es im Vorfeld des Realisierungswettbewerbs detailliert herauszuarbeiten.
Neben den planerischen Fragestellungen muss zudem die Frage der Finanzierbarkeit und der Bauherrenschaft geklärt werden. Wo es möglich ist, sollen Fördermittel vom Land Niedersachsen oder vom Bund eingeworben werden.
Detaillierte Informationen und weitere Pläne können den nachfolgenden Ausführungen zu den jeweiligen Veranstaltungen entnommen werden. Eine Verlinkung zu den Drucksachen zur Masterplanung steht auf der unten aufgeführten Seite „Rückblick Ergebnisforum“ zur Verfügung.
Die vorliegende Masterplanung ist ein Leitprojekt des Innenstadtkonzeptes der Landeshauptstadt. Das Projekt wird zu 40 Prozent mit Mitteln aus dem Programm „Resiliente Innenstädte“ gefördert (Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE/ESF+).
Luftbild Studie Masterplan nördlicher Hauptbahnhof
Geltungsbereich für die Masterplanung nördlicher Hauptbahnhof der Stadt Hannover
