Klimaaktive Kommune 2019
25.000 Euro Preisgeld fürs Energiesparen
Die Landeshauptstadt Hannover gehört zu den Gewinnerstädten beim Wettbewerb "Klimaaktive Kommune 2019". Die Auszeichnung wurde für das langjährige und umfassende städtische Engagement beim Einsparen von Energie vergeben. Gemeinsam mit Schüler*innen, Lehrkräften, Erziehenden, Küchenteams, Hausmeister*innen sowie Verwaltung werden praxisorientierte Konzepte entwickelt, die von Energiesparteams vor Ort umgesetzt werden.
Durch das systematische Vorgehen wurden bereits rund 73.000 Tonnen klimaschädliches CO2 (Kohlendioxid) und rund 18 Millionen Euro Haushaltsmittel eingespart. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb "Klimaaktive Kommune" vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Karsten de Haan, Bereichsleiter für Grundsatzangelegenheiten im Fachbereich Gebäudemanagement der Landeshauptstadt Hannover, nahm 5. November 2019 den Preis in Berlin entgegen. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro ist in weitere Vorhaben zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel zu investieren. De Haan dazu: "Wir möchten das Preisgeld unseren Teilnehmer*innen zugutekommen lassen, die das Energiesparprojekt erst zu einem Erfolgsmodell machen. Auf ihre Anregung hin haben wir in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzagentur der Region Hannover bereits einen 'Reiseführer Energiesparen an Schulen' in Eigenregie erstellt. Diesen wollen wir nun professionell gestalten und drucken lassen."
Jährlich rund 3.700 Tonnen klimaschädliches CO2 vermieden
Die Zahlen sprechen für sich: Aktuell machen mehr als 90 Schulen, rund 80 Kitas und etwa 60 weitere städtische Einrichtungen bei Energiesparprojekten der Landeshauptstadt Hannover mit. Pro Jahr werden auf diese Weise inzwischen rund 3.700 Tonnen CO2-Emissionen vermieden und über eine Million Euro gespart. Auf die Laufzeit gerechnet sind es etwa 73.000 Tonnen CO2-Ausstoß und rund 18 Millionen Euro weniger. Allein in den teilnehmenden Schulen konnten in 25 Jahren mehr als 50.000 Schüler*innen sowie Lehrkräfte für Energieeinsparmöglichkeiten sensibilisiert werden. Hinter dem Erfolg steht der Fachbereich Gebäudemanagement, der in enger Abstimmung mit der Klimaschutzleitstelle des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün ein großes und gut funktionierendes Netz aufgebaut hat.
Ein Konzept – passend für viele verschiedene Zielgruppen
Ausgangspunkt der Aktivitäten war die Bildung der "Gruppe schulinternes Energiemanagement", kurz "GSE-Projekt", im Jahr 1994. Hier entwickeln Stadt und Schulen gemeinsam Konzepte, um vor Ort Energie einzusparen, für deren Umsetzung Energiesparteams zuständig sind. Das Vorgehen wurde kontinuierlich verbessert und schließlich auf zwei weitere Projekte übertragen: "KliK" beschäftigt sich seit 1999 mit Klimaschutz in Kindertagesstätten, bei "Tatort Büro" geht es darum, in der Stadtverwaltung Energie und Wasser einzusparen. Den Projekten ist gemeinsam, dass sie sich gezielt an die jeweiligen Nutzer*innen der Einrichtungen wenden. Energiesparen und Klimaschutz werden zum Thema gemacht und sollen die Beteiligten zu einem bewussten Umgang mit Ressourcen motivieren. Als Mitmach-Anreiz profitieren die Einrichtungen auch selbst von den Sparmaßnahmen: Schulen und Kitas erhalten für die gesamte Dauer der Teilnahme jährlich einen Basis-Bonus in Höhe von zwei Euro pro Kind, beim "Tatort Büro" liegt der Basis-Bonus zwischen 300 und 1.800 Euro, je nach Nutzungsart und Grundenergieverbrauch des Gebäudes. Beim Projekt "GSE" können sich die Schulen zudem jedes Jahr um eine Leistungsprämie bewerben, deren Vergabe im Neuen Rathaus gefeiert wird.
Der Projektablauf ist jeweils ähnlich: Nach der freiwilligen Anmeldung zu Teilnahme werden "Energiesparteams" gebildet. In Schulen finden sich dazu beispielsweise Schüler*innen, Hausmeister*innen und Vertreter*innen von Lehrkräften und Eltern, in Kitas Erziehungs- sowie Küchenkräfte und in der Verwaltung Beschäftigte aus allen Arbeitsbereichen zusammen. Gemeinsam mit einem Energieberater erarbeiten die Teams ein individuelles Einsparkonzept und setzen es anschließend um. Hier kooperiert die Landeshauptstadt auch mit externen Dienstleistern, die entsprechende technische und pädagogische Kompetenzen haben.
Bewusster Umgang mit Energie
Zu einem Grundeinsparkonzept gehören unter anderem ein bewusster Umgang mit Heizungswärme, Beleuchtung und elektrischen Verbrauchern, das Einhalten von empfohlenen Raumtemperaturen sowie das Suchen von "Energielecks". "Tatort Büro" konzentriert sich auch auf die Belange des Arbeitsplatzes. Hier stellen sich neben Fragen nach bedarfsgerechter Heizungssteuerung auch solche nach den Kosten von Standby-Verlusten oder wie der Drucker möglichst wenig Energie verbraucht. In den Schulen geht es darum, Schüler*innen als "Energieverbraucher*innen von morgen" anzusprechen und ihnen sowohl Wissen zu eigenem Verhalten als auch zum Umgang mit Energie im Schulgebäude zu vermitteln. In den Kitas wurden zunächst nur die Erwachsenen angesprochen, inzwischen werden hier auch die Kinder im Sinne einer frühkindlichen Bildung für nachhaltige Entwicklung einbezogen.
Die Landeshauptstadt Hannover hat alle Projekte im Rahmen des Ersten Klimaschutzprogramms initiiert und stellt alle Ressourcen zur Verfügung. Im Projekt findet eine Vernetzung mit vielen örtlichen, regionalen, überregionalen und internationalen Akteuren statt.
Über den Wettbewerb "Klimaaktive Kommune"
Der Wettbewerb "Klimaaktive Kommune" (bis 2015 Wettbewerb "Kommunaler Klimaschutz") wird seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. In diesem Jahr wurden insgesamt 88 Beiträge in vier unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Landeshauptstadt Hannover hat sich mit dem Projekt "25 Jahre Energie sparen in Schulen, Kitas und Verwaltung" in der Kategorie "Klimaschutz zum Mitmachen" beworben. In dieser Kategorie gab es 52 Bewerbungen, aus denen drei Gewinnerkommunen ausgewählt wurden. Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es unter www.klimaschutz.de/wettbewerb2019.
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