Herausgegeben wird das reich bebilderte und mit Kartenmaterial ausgestattete Buch vom Stadtarchiv Hannover als Band 17 der Reihe "Hannoversche Studien", erhältlich ist es im Buchhandel oder direkt beim Wehrhahn Verlag. Der Spruch "Wir verändern uns, aber wir vergehen nicht" steht auf dem Grabstein der Familie Lorenz auf dem Stadtfriedhof Engesohde und kann als Sinnbild für viele seiner zahlreichen Bauten gesehen werden.
Emil Lorenz, der 1857 in Zwickau geboren wurde und 1944 in Hannover starb, war ein überaus produktiver Architekt, der das Stadtbild Hannovers über eine lange Zeit prägte. Zu den mehr als 85 sicher zuzuordnenden Bauwerken von Lorenz gehören so bekannte Gebäude wie das Gästehaus der Niedersächsischen Landesregierung im Zooviertel und das Schwesternhaus auf der Bult. Er lieferte zudem den ersten Entwurf für das Anzeiger-Hochhaus an der Goseriede, der später – nur leicht modifiziert – vom bekannteren Hamburger Architekten Fritz Höger verwirklicht wurde.
In den überaus spannenden und bewegten Zeitphasen des späten deutschen Kaiserreichs, der beiden Weltkriege und der Weimarer Republik war Emil Lorenz aktives Mitglied der gehobenen hannoverschen Gesellschaft und hatte Kontakt zu zahlreichen lokalen Persönlichkeiten – genannt seien beispielgebend die Zusammenarbeit mit dem Stadtgartendirektor Julius Trip und Aufträge für Stadtdirektor Heinrich Tramm, Unternehmer Fritz Beindorff, den Generalfeldmarschall und späteren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und eben den Verleger August Madsack. Die Geschichte von Lorenz' Bauten ist somit zugleich eine Geschichte der hannoverschen Gesellschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie als Werkmonographie ein wichtiger Teil zur Dokumentation des (historischen) Stadtbilds.
Birte Rogacki-Thiemann ist promovierte Bauhistorikerin und Bauforscherin und beschäftigt sich seit etwa fünf Jahren intensiv mit dem Werk von Emil Lorenz.