„Die Natur erschien uns in dem Sumpf der Überzivilisation als das schlechthin Vollkommene, Reine und Schöne.“ (Gustav Adolf Küppers, 1924)
In den dicht bevölkerten Großstädten des ausgehenden 19. Jahrhunderts formierte sich die Lebensreformbewegung. Ihren Anhängern war die Natur das idealisierte Gegenbild zu der als Degeneration und Verfall empfundenen Stadt. Zur Lebensreformbewegung gehörte auch die „Nacktkultur“, so der zeitgenössische Begriff. Später setzte sich der als weniger anstößig angesehene Begriff „Freikörperkultur“ durch.
Die Ausstellung zeichnet die Motivation derjenigen nach, die sich in der FKK-Bewegung engagierten. Sie stellt die Frage, was als „nackt“ angesehen wurde. Und sie beschreibt die Erscheinungsformen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um „Nacktheit“ von den Anfängen im ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre anhand zahlreicher Abbildungen, Filme und Dokumente.
Auch die Freikörperkultur in Hannover rückt immer wieder in den Blick. Im NISH – Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte und im Stadtarchiv gibt es Quellen, die Aufschluss über die lokale „Szene“ geben.
Der Begleitband „Freikörperkultur in Hannover“ von A. Wellmann und B. Wedemeyer-Kolbe ist für 12,00 € über das NISH zu beziehen.
Die Ausstellung „Unter Nackten. Freikörperkultur 1890 – 1970“ war vom 7. April bis zum 1. September 2024 im Museum Schloss Herrenhausen zu sehen. Sie entstand unter Federführung des Historischen Museums Hannover in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte und dem Stadtarchiv Hannover.