Seit Anfang 2024 können die Unterlagen des Nachlasses Kettler unter der Signatur StadtA H, 3.NL.075 im Niedersächsischen Archivportal recherchiert werden.
Die Frauenrechtlerin und Mädchenbildungs-Vorkämpferin Hedwig Kettler (* 19.09.1851 in Harburg, † 5.01.1937 in Berlin) lebte von 1893 bis zum 1. Weltkrieg mit ihrem Mann in Hannover. Als Schriftstellerin und Initiatorin des „Deutschen Frauenvereins Reform“ engagierte sie sich für die berufliche Gleichstellung von Frauen und die höhere Schulausbildung von Mädchen. 1893 gründete sie in Karlsruhe das erste deutsche Mädchengymnasium. In Hannover wurden durch ihr Engagement ab 1899 gymnasiale Kurse für Mädchen an der Oberrealschule II angeboten; hieraus ging die heutige Sophienschule hervor.
Der Geograf Julius Kettler (* 17.07.1852 in Osnabrück, † 14.07.1921 in Berlin) übernahm 1893 die Leitung des neu gegründeten Statistischen Amtes der Stadt Hannover. Als Mitinitiator und Erster Vorsitzender des Heimatbundes Niedersachsen prägte er ab 1901 die Gründungsphase des ältesten Vereins dieser Art.
Der Nachlass enthält ca. 1300 Einheiten, darunter auch Dokumente der Tochter Hermine ‚Mine‘ Kettler und weiterer Familienmitglieder. Das in Berlin entstandene Portraitfoto Hedwig Kettlers ist in der Einheit 3.NL.075 Nr. 1090 enthalten.