Grüner Ring - Tour V
Grasdorf - Sehnde - Mittellandkanal

Ein aufmerksamer Beobachter

Markierungen am Grünen Ring
Auf dieser Tour führt der Grüne Ring durch die Südliche Leineaue vorbei an den Koldinger Seen. Sie sind neben dem Steinhuder Meer das bedeutendste Vogelrastgebiet der Region Hannover. In Rethen befinden sich gleich mehrere Gebäude, die der bedeutenden Hannoverschen Schulemit ihrem bekanntesten Vertreter Architekt Conrad Wilhelm Hase, zuzuordnen sind. Von hier geht es weiter über die Müllinger Teiche und das Bockmerholz nach Wehmingen. Ursprünglich zur Materialgewinnung für den Bau der Autobahn 7 entstanden, stellen die Müllinger Teiche inzwischen ebenfalls einen hervorragenden Lebensraum für Pflanzen und Tiere dar. „Hinter dem Kronsberge, da liegt noch solch stille Welt...“ Die so beginnende Erzählung stammt von Herrmann Löns. Er widmete sich im Bockmerholz der Naturbeobachtung und ging auf Entenjagd. In Wehmingen errichtete die Gewerkschaft Hohenfels, ein Bergbauunternehmen aus dem Westerwald, auf dem Roten Berg ein Kaliwerk. Heute befindet sich auf dem Gelände, das Hannoversche Straßenbahn-Museum. Beim Roten Berg sieht man Windräder, die zum Projekt „Kunst & Windenergie“ gehören.

Lichter Laubwald
„Großes Freies“ lautet der historische Name für die Gegend im Bereich der Stadt Sehnde. Dieser Landschaftsraum im Südosten der Region befindet sich im Gebiet der Lössbörden. Wie ein Band liegt die Bördenlandschaft vor den Ausläufern des Niedersächsischen Berglandes (Deister). Die Leine trennt die Hildesheimer Lössbörde im Westen von der Calenberger Lössbörde im Osten. Vom Straßenbahnmuseum in Richtung Mittellandkanal fahrend, führt am Stichkanal Hildesheim ein Abstecher nach etwa einem Kilometer zur Schleuse Bolzum. Auf der rechten Seite des Mittellandkanals ist die Abraumhalde des ehemaligen Kaliwerks „Friedrichshall“ zu sehen. Wo die Kreisstraße 143 von Wassel nach Bilm den Wald durchquert, sind sieben flache Hügelgräber aus der Bronzezeit zu entdecken.

Weitere gibt es im Mastbrucher Holz bei Laatzen und beim Benther Berg. In der Gaim, einem sumpfigen Waldgebiet zwischen Wassel und Wülferode, finden sich noch Überreste der alten Peiner Heerstraße. Etwas weiter östlich des Weges, in Höver, wird seit 1906 in einem riesigen Steinbruch der Kalkmergel abgebaut. In den Bereichen der Mergelgruben, in denen die Vorkommen erschöpft sind, entwickelt sich die Natur nach ihren eigenen Gesetzen. Pflanzen und Tiere erobern die kahlen weißen Böden zurück und in kleinen Tümpeln schimmert tiefgrünes Wasser.