Wasserzeichen

Stöckener Bach

Der Stöckener Bach fließt „bachaufwärts“, wenn bei Hochwasser das Wasser der Leine in den Bach gedrückt wird.

Der Stöckener Bach fließt von der Gretelriede auf einer Länge von 2,7 km durch die Stöckener Wälder, bevor er über eine kurze Kaskade in die Leine fällt.

Naturferner Abschnitt

Am Stöckener Bach erzählt eine Wassertafel etwas über die bewegte Geschichte

Der Bach hat im Ober- und Mittellauf kein natürliches Bachbett. Er tritt ungefähr an der Straßenecke Gretelriede / Eilersweg aus einem Rohr. Der Begriff „Riede“  weist auf eine natürliche Senke hin, in der sich Wasser sammelt und über natürliche Rinnen abfließt. Inzwischen wurde das Gebiet stark entwässert, um Industrieansiedlungen sowie Wohn­bebauung zu ermöglichen.
Entlang der Gretelriede fließt der Stöckener Bach in einem Graben und durch die Spannriede in einen Wallgraben. Dieser ist durch steile Böschungen und technischen Ver­bau geprägt.

Mäandrierender Bach

Erst ab dem Gemeindeholz fließt der Stöckener Bach in einem naturnahen Bett. Dies wurde möglich, nachdem  verrohrte Abschnit­te beseitigt, steinige Sohlengleiter und Flutmulden angelegt und Querprofile des Baches verbessert wurden. Vom Gemeindeholz bis zur Mündung windet sich der Bach innerhalb eines Grünzugs, der  teilweise von Bäumen und Sträu­chern bewachsen ist.
In Höhe des „Laukerthofs“ hat sich das Bachbett tief in die Terrassenkante des Leinetals eingegraben und ein Kerbtal von 4 m Höhe gebildet. An diesem besonderen Standort sind viele Pflanzen- und Tierarten zu finden.

Mündung

Vor seiner Mündung in die Leine unterquert der Stöckener Bach die B6 in einem Tunnel. Hier überqueren die Fuß­gänger/innen und Fahrradfahrer/innen den Bach auf einem Gitterrost und unterqueren gleichzeitig die stark befahrene Straße. Hinter der Holzbrücke stürzt der Bach, be­schattet von hohen Pappeln, über eine kurze Kaskade in die Leine.

Ein Bach fließt rückwärts!

Der Stöckener Bach unterliegt starken Wasserstandsschwankungen. Er wird vorwiegend aus den Regen­wasserkanälen der Stadtteile Stöcken, Ledeburg und Leinhausen sowie dem Industriege­lände der Volkswagen AG gespeist. Deshalb führt er in Zeiten lang anhaltender Trockenheit kein Wasser. Bei Starkregen erhält der Bach allerdings innerhalb kürzester Zeit sehr viel Wasser, das in wenigen Tagen bereits wieder abgeflossen ist und der Bach dann fast wieder austrocknet.

Führt die Leine Hochwasser,  wird dieses in den Stöckener Bach gedrückt: Es fließt dann „bachaufwärts“ und tritt über die Ufer. Die Un­terführung unter der B6 ist dann nicht mehr passierbar.

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