Hebräische Kalligraphie

Es ist ein seltener Beruf, der Handwerk und Kunst vereint und entscheidend für die Weitergabe von Tradition ist: Die hebräische Schreibkunst ist eine Lebensader im Judentum. Für den 34-jährigen Akiva Roszkowski aus Bremen begann alles während der Coronazeit. Da hatte er Zeit und Raum, seine Faszination für die hebräischen Schriftzeichen auszuleben. Er schaffte sich Kalligraphie-Stifte an und legte mit dem Nachzeichnen der Buchstaben los. Aus der Übung wurde schließlich eine Berufung.

Akiva Roszkowski

Heute steht der gebürtige Niedersachse kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung zum Sofer Stam (Toraschreiber) am Rabbinerseminar „Or Jonathan“ in Hamburg. Schon jetzt hat er eine eigene Handschrift entwickelt, mit der er die Jahrtausende alte Tradition modern, aber auch kompromisslos, abbildet. Damit erntet er viel Anerkennung und erfüllt Aufträge aus der ganzen Welt.

„Eine Tora-Rolle zu schreiben, bedeutet mir weit mehr, als nur Buchstaben fehlerfrei zu kopieren. Jeder einzelne Strich folgt einer jahrtausendealten Tradition, in der selbst kleinste Nuancen eine große Bedeutung haben. Die Form der Buchstaben, das Pergament, die Tinte – alles hat seine eigenen Gesetze.“ sagt Akiva Roszkowski. Doch seine Arbeit geht über das Schreiben heiliger Texte hinaus. Die hebräische Kalligraphie ist für ihn eine hohe Kunstform, die Geschichte, Spiritualität und Handwerk verbindet.

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