Neu genutzte Industrie-Anlagen

Alter Schlachthof

Fast 140 Jahre lang wurden auf dem "Central-Schlacht- und Vieh-Hof" am Pferdeturm Schweine und Rinder geschlachtet. 1996 meldete Hannovers Mega-Metzger-Hof Insolvenz an und musste seine Tore endgültig schließen. 

Alter Schlachthof

Seit 2003 wird er als Gewerbepark genutzt, heute arbeiten auf dem großflächigen Gelände über 70 Kleinbetriebe und produzieren unter anderem Möbel, entwerfen Kunst und rösten Kaffee.

Früher wurde überall noch selbst geschlachtet

Der "Central-Schlacht- und Vieh-Hof" der Stadt Hannover in der Röpkestraße wurde 1879 in Betrieb genommen. Bis dahin schlachteten die Fleischer in Hannover noch selbst im eigenen Keller oder im Hinterhofgebäude. Die damals vielerorts unzureichenden hygienischen Zustände und widrigen Umstände für Lebensmittelkontrollen vor allem in den großen Städten führten schließlich zum allgemeinen Verbot von Stadtteilschlachtung und zur Errichtung von zentralen Schlachthöfen. "Das Gelände war nach dem Krieg fast viermal so groß wie der heutige Gewerbepark", schreibt die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) in einem Beitrag vom 2. März 2017: "Eine prachtvolle Allee führte hindurch, gesäumt von Backsteinbauten. Herzstück war die große Schlachthalle, die eher wie eine Markthalle wirkte. Der Großteil der Bausubstanz überstand den Krieg, wurde aber später abgerissen, um zu modernisieren. Nach 100 Jahren Schlachthofgeschichte erwies sich das Gelände als zu groß. Die Stadt verkleinerte es und privatisierte den Schlachtbetrieb. Das Konzept scheiterte: Hohe Erbpachtschulden häuften sich an. 1996 kam die Insolvenz, fast 15 Jahre lang stand das Gelände unter Zwangsverwaltung."

Revitalisierung durch den Mittelstand

Seit 2003 ist aus dem alten Schlachthof ein neuer Gewerbepark geworden für derzeit 70 kleine mittelständische Betriebe, Handwerker, Dienstleister, Möbelbauer, Kaffeeröster und Künstler mit insgesamt rund 300 Beschäftigten, die auf dem großen Gelände am Pferdeturm und in direkter Nachbarschaft zum neuen Continental-Hauptquartier einen durchaus attraktiven Standort in der Stadt gefunden haben. "Der Gewerbepark Alter Schlachthof hat sich zu einem blühenden Geschäftszentrum entwickelt, das Start-ups, Firmen und Besuchern einiges zu bieten hat. Gleichzeitig bildet das Ensemble eine schöne Ergänzung zur Geschäftswelt in der Südstadt, denn mit Werkstätten für Töpferkurse, Musikern, Kunstateliers und eine Werbeagentur sowie Gospelgemeinden ist der Schlachthof auch Zentrum kreativen und spirituellen Schaffens." (Quelle: https://lebensart-südstadt.de/gewerbepark-alter-schlachthof-hannover-gmbh/).

Die ehemalige Pansen-Küche ist heute ein Keramik-Loft

Mit den Jahren ist die Mietergemeinschaft im Gewerbepark Alter Schlachthof immer bunter und vielseitiger geworden: Die ehemalige Pansen-Küche ist der Geschäftraum für den Steinzeughandel "Keramik-Loft", im früheren Gebäude für den Darmhandel ist jetzt eine Gewürzmühle zuhause, daneben verkauft eine Firma Gerätschaften für die Gastronomie, und auch der Förderverein Niedersächsischer Flüchtlingsrat e.V. ist im Gewerbepark ansässig.

Zum guten Schluss noch eine weitere gute Nachricht: Erst kürzlich hat die Stadt Hannover als Eigentümerin des alten Schlachthofgeländes im Stadtteil Bult den eigentlich bis 2021 gültigen Mietvertrag mit der Gewerbepark Alter Schlachthof Hannover GmbH vorzeitig bis 2029 verlängert.

Gewerbepark Alter Schlachthof Hannover GmbH
Röpkestraße 12
30173 Hannover
Tel. 0511-85 13 15
www.schlachthof-hannover.de