Mit 10 ungewöhnlichen Fahrzeugen auf Stadttour

Rikscha

Ein wenig exotisch aber nicht weniger stilvoll als eine Kutsche ist die Stadtrundfahrt mit einer Rikscha. Mit diesem fernöstlichen Fahrradgespann lassen sich Hannover und seine Sehenswürdigkeiten zurückgelehnt und in aller Ruhe aus neuen Blickwinkeln erleben und betrachten.

Fortbewegung mal anders

Mehr als nur ein Transporttaxi auf zwei Rädern

Die Rikscha ist eine Erfindung aus Japan und wurde in Tokio etwa als ein äußerst praktisches Gefährt benutzt, mit dem man zum Ende des 19. Jahrhunderts schnell und wendig durch die traditionell engen Straßen und Gassen der Stadt voran kam. Das Wort "Rikscha" geht zurück auf den japanischen Begriff jinrikisha, der sich aus jin für Mensch bzw. Mann, riki für Kraft bzw. Antrieb und sha für Maschine bzw. Fahrzeug zusammensetzt. Eine Rikscha ist also ein Gefährt, das meist von einer Person mit Muskelkraft vorangetrieben wird. Wer ein wenig weiter durch die Rikscha-Geschichte blättert, erfährt dazu, dass angeblich um 1870 in Tokio ein Gemüsehändler, ein Waggonbauer und ein Adliger sich zusammen getan haben, um ein für die damalige Zeit besonders effizientes Transportmittel zu erfinden.

Eine deutlich charmantere Version erzählt auf dem Online-Portal Pro-Rikscha.de "von dem Baptistenmissionar Jonathan Gable, der die Rikscha 1860 seiner invaliden Frau zu Liebe erfunden haben soll. Diese fand es unerträglich sich von ausgemergelten Männern durch die Straßen Tokios tragen lassen zu müssen. Die Sänfte war damals stets das Transportmittel der Reichen, ein geschlossener Transportkasten mit langen Holmen schützte die Adligen vor den Blicken der mittellosen Gestalten in der Stadt. Die Träger hatten also nicht nur den Gast zu tragen, sondern auch die Sänfte. Dem amerikanischen Missionar also soll der geniale Gedanke gekommen sein diesen Transportkasten auf zwei Räder zu stellen. Dies hatte zur Folge, dass das Gefährt nicht nur weniger Kraft für den Transport benötigt, sondern auch nicht mehr ausbalanciert werden musste. Der Siegeszug der Rikscha begann: Zuerst erreichte sie von Japan aus Shanghai 1874, wenig später Hongkong und dann den gesamten fernen Osten. Selbst die USA erreichte der Boom: In New Jersey entstand eine Rikschaschmiede, die die Kunden in Fernost belieferte."

Mit der modernen Zweirad-Sänfte (umwelt)freundlich durch die City

Auch bei uns in Deutschland kann man sich seit vielen Jahren mit diesen in Asien so beliebten Fahrrad-Rikschas durch die City radeln lassen. In Hannover bietet diesen Service beispielsweise die Firma Rikscha Hannover in der Friesenstr. 49 (Tel: 0511-210 36 63, http://www.rikscha-hannover.de/rikscha/); für die etwas andere Stadtrundfahrt werden Original Shanghai Rikschas mit modernen Federgabeln und Hydraulik-Scheibenbremsen eingesetzt. Und wer nach der Trauung seine Hochzeitsfahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis machen möchte, der kann mit RIKSCHA WELT HANNOVER (Mobil: 0160-646 41 42, https://www.rikscha-welt-hannover.de/) auch ganz romantisch eine festlich geschmückte Hochzeitsrikscha mit einem elegant gekleideten Rikschafahrer mieten.

Für Kinder gibt es in Hannover ebenfalls ein attraktives Rikscha-Angebot: Projektkoordinator Gert Schmidt von Umweltschutz-Verein "Wandelwerte" am Lindener Marktplatz hat mit seiner Rikscha und dem Kinderwald Hannover eine schöne Kooperation auf den Weg gebracht und fährt während der Sommermonate mit Kindern durch Hannover, um auf das Aktionsgelände am Mecklenheider Forst aufmerksam zu machen. Das umweltfreundliche Kinder-Cabrio kann auch gern von Familien für große und kleine Rundfahrten ausgeliehen werden (Kontakt: Wandelwerte, Gert Schmidt, 0511-64 21 64 81).