Wenn's im Sommer so richtig warm ist, dann gibt es in der City von Hannover keinen besseren Ort für eine Abkühlung als den Maschsee.
Während die einen im Strandbad am Südufer gern im Wasser planschen, erfrischen andere sich lieber bei kühlen Getränken in einem der drei schattigen Biergärten am See. Ein wenig von beidem geht auch auf den Bootsstegen am Ufer rund um den Maschsee.
So kommt man vom Kröpcke aus hin
Zu Fuß über Karmarschstraße, Osterstraße und Culemannstraße bis zum kleinen Restaurant Loretta's, dort rechts in den Pänner-Garbe-Weg, dann hinter dem Marriot-Hotel in den Karl-Thiele-Weg. Nach 180 Metern links zum See (ca. 1,8 km, 20 Geh-Minuten). Alternativ mit der Buslinie 100 (alle zehn Minuten) vom Kröpcke zur Haltestelle Heinz-von-Heiden-Arena, dort links auf der Fußgängerbrücke über die Leine, dann rechts auf den Karl-Thiele-Weg (Fahrtzeit sieben Minuten).
Seensucht mitten im Grünen von Hannover
Am besten füllt man den Picknickkorb, legt noch eine Decke dazu und vielleicht ein gutes Buch, und sucht sich in der Sommersonne ein lauschiges Plätzchen auf den Holzstegen am autofreien Westufer, das an die Leinemasch grenzt. Dort ist man dem Ursprung des Maschsees praktisch ganz nah: im Überschwemmungsgebiet (norddeutsch: Masch oder Marsch) des Flusses Leine wurde zu Beginn der 1930er Jahre des Bett des künstlich angelegten Maschsees ausgehoben, der von einem Pumpwerk an den südlich gelegenen Ricklinger Kiesteichen ständig mit Grundwasser „aufgefüllt“ wird. Hannovers maritimes Naherholungs- und Wassersportgebiet ist übrigens auch ein geschütztes Fischzuchtrevier für Barsche, Hechte und Karpfen, die traditionell zu Weihnachten und Silvester direkt am See verkauft werden.
Kunstvoller Ausblick
Von den beiden langen Holzstegen hinter dem See-Biergarten hat man den schönsten Blick über den 2,4 Kilometer langen und 180 bis 530 Meter breiten See. In der Ferne thronen die kupfergrüne Kuppel des Neuen Rathauses am Maschpark und der gläserne Containertower der Norddeutschen Landesbank am Aegi stolz über den Baumkronen am Nordufer. Auf der 18 Meter hohen Steinsäule rechts an der Ufertreppe steht (zur Erinnerung an den Bau des Maschsees) die 4,5 Meter große Bronzeplastik eines olympischen Fackelträgers von Hermann Scheuernstuhl, gleich daneben befindet sich mit dem „Fischreiter“ aus dem Jahr 1936 ein weiteres Kunstwerk des hannoverschen Bildhauers. Die sechs Meter hohe, feuerrote Stahlskulptur „Hellebardier“ des US-amerikanischen Künstlers Alexander Calder dazwischen wurde 1972 von dem hannoverschen Schokoladenfabrikanten und Kunstmäzen Bernhard Sprengel (1899-1985) gestiftet. Seine Sammlung kann im Sprengel Museum hinter dem Skulpturen-Trio besichtigt werden.
Noch mehr Kunst
Weiter südlich an der schnurgeraden Uferstraße sind noch weitere Kunstwerk-Paare zu sehen: an der Geibelbastion unweit vom Restaurant „Pier 51“ steht das „Menschenpaar“ von Georg Kolbe auf der Mauer am Maschseeufer, die Löwen-Bastion in der langgezogenen Linkskurve am Engesohder Friedhof wird seit 1938 von den beiden Löwen-Skulpturen aus Bronze des Bildhauers Arno Breker bewacht, und auf dem Gelände des Strandbades scheint die lebensgroße Plastik „Der Schwimmer“ von Erich Haberland geradewegs auf den Sprung in den flachen Maschsee zu sein, der am 21. Mai 1936 mit einem Spektakel feierlich eingeweiht wurde.
Das große Fest
Wo wir grad bei Feiern sind: Seit 1986 feiert Hannover im Sommer für drei Wochen das Maschseefest. Regelmäßig lockt die größte und längste Open Air-Party Niedersachsens rund 2 Millionen Gäste aus der Stadt, der Region und weit darüber hinaus an.
Noch ein Tipp: wer die 6,5 Kilometer rund um den Maschsee nicht spazieren, skaten oder laufen möchte, kann auch von einem Bootssteg zum anderen mit den Fahrgastschiffen der Üstra quer über den Maschsee schippern. Die günstigen Tickets gibt's an Bord beim Kapitän, die Anlegestellen der Maschsee-Flotte befinden sich im Uhrzeigersinn beim Fackelträger am Nordufer, am Ostanleger gegenüber vom Altenbekener Damm, am Südufer beim Strandbad, an der Quelle, am Westanleger beim Fährhaus und am Stadion.