Er gehört zu den jüdische Mitbürgern aus Ahlem, die zwischen 1933-1945 verfolgt und deportiert wurden.
Walter Lehmann wird am 1. Oktober 1927 in Barsinghausen am Deister geboren. Seine Eltern planen seit dem Novemberpogrom des Jahres 1938 die Flucht aus Deutschland. Dem Jungen ist der Besuch einer nichtjüdischen Schule untersagt. Deshalb lernt und wohnt er, gemeinsam mit seiner älteren Schwester Hilde, in der Volksschule der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem. Die Papiere für die Überfahrt nach Australien liegen bereit, als der Kriegsbeginn im September 1939 eine Auswanderung der Familie verhindert. Seit Mai 1940 lebt auch seine nun schulpflichtige Schwester Lore in Ahlem. Die drei Geschwister gehören zu den letzten 80 Schülerinnen und Schülern, die im Juni 1942 mit der Schließung der Schule in ihr Elternhaus entlassen werden – Lore im 2. Schuljahr, Hilde im 7. Schuljahr und Walter in der Abschlussklasse. Am 23. Juli 1942 wird die Familie Siegfried Lehmann über die Sammelstelle Ahlem in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Siegfried Lehmann stirbt dort im September 1943. Seine Frau Sophie und die Tochter Hilde und Lore kommen im Vernichtungslager Auschwitz ums Leben. Walter Lehmann wird Ende September 1944 nach Auschwitz transportiert, er stirbt im Januar 1945 im Konzentrationslager Dachau.