Die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen wollen Eltern dafür sensibilisieren, auch in Gärten und Parks auf Pilze zu achten. "Kinder pflücken so schnell einen Pilz ab und stecken ihn in den Mund, da sollten die Erwachsenen möglichst zuvor die Spielfläche einmal abgegangen sein und die Pilze entfernen", sagt Oberärztin Dr. Imeke Goldschmidt, die selbst Mutter eines kleinen Kindes ist.
Die Ärzte von Klinikdirektor Professor Dr. Dieter Haffner mussten in den vergangenen Tagen zweimal Kinder mit einer Knollenblätterpilzvergiftung behandeln. Beide Kinder sind außer Lebensgefahr. In zwei weiteren Fällen hatten kleinere Kinder Pilze von einer Rasenfläche gegessen. Die Pilze entpuppten sich zum Glück als weniger giftig.
"Eine solche Häufung von Pilzvergiftungen bei Kindern ist ungewöhnlich", betont Professor Dr. Ulrich Baumann, Bereichsleiter Gastroenterologie/Hepatologie in der Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen. "Wir appellieren an die Eltern, genauestens hinzuschauen, wo ihre Kinder spielen." Bereits Ende Juli hatten die Gastroenterologen aus der Klinik von Professor Dr. Michael Manns gewarnt, weil sich ungewöhnlich viele Erwachsene an Knollenblätterpilzen vergiftet hatten. Hier gilt weiterhin für alle Pilzsammler: Sollten sich nach dem Genuss gesammelter Pilze Erbrechen und Durchfall einstellen, muss unbedingt an eine Knollenblätterpilzvergiftung gedacht werden!
(Veröffentlicht: 31.08.2017)